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Durch die Mitte. Alexander Peterssons (l.) Füchse blieben souverän.

© Harald Ottke

Handball: Füchse Berlin: Schaulaufen Richtung Europa

Die Füchse bezwingen Wetzlar souverän 26:17. Im letzten Saisonheimspiel wurde der Tabellendritte von seinen Fans bei jeder gelungenen Aktion gefeiert.

Berlin - „Wenn nicht jetzt, wann dann ...“, dieser Song begleitete die Deutschen bei der Handball-WM 2007 bis zum völlig unerwarteten Titel. Über vier Jahre nach diesem grandiosen Erfolg passt diese Textzeile geradezu ideal zu den Füchsen, die sich völlig überraschend aus eigener Kraft für die Champions League qualifizieren können. Von der HSG Wetzlar wollte sich das Team von Trainer Dagur Sigurdsson im vorletzten Saisonspiel dieses ambitionierte Vorhaben auf keinen Fall vermiesen lassen. „Wenn nicht jetzt, wann dann....“ – mit dieser Einstellung und der Unterstützung von 9000 Fans in der ausverkauften Schmeling-Halle lösten die Berliner ihre vorletzte Saisonaufgabe gegen die HSG Wetzlar mit 26:17 (11:9) souverän.

„Jetzt kommt alles auf das letzte Spiel in Magdeburg am kommenden Samstag an“, sagte Trainer Dagur Sigurdsson, der den Stand von nunmehr 53 Punkten und den weiterhin dritten Tabellenplatz als „Resultat einer starken zweiten Halbzeit“ sah. „Man merkte der Mannschaft schon an, dass diese Chance auf ihr ziemlich schwer lastet“, sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning. Er sah aber ebenso, dass „die Spieler mit großem Kampfgeist dieses Ziel unbedingt verwirklichen möchten“. Denn ziemlich lange sah es nicht nach dem klaren Erfolg aus – die Füchse kamen nur schwer ins Spiel.

Vor allem Nikolai Weber bot im Tor der Gäste eine überragende Leistung. So konnten sich die Füchse in der ersten Halbzeit lediglich beim 6:3 ein wenig absetzen, aber weiter ging es mit ihnen nicht. Weber hielt Siebenmeter von Ivan Nincevic und Mark Bult, während die Deckung die Berliner immer besser in den Griff bekam. Im Angriff gelang Peter Jungwirth dann mit dem 8:8 wieder der Ausgleich, nachdem Füchse-Trainer Sigurdsson bereits eine Auszeit genommen hatte.

Viel sprach in dieser Phase für Wetzlar. Nur in Führung konnte die Mannschaft nicht gehen, dafür wäre im Angriff eine größere Präzision vonnöten gewesen. Dennoch, zur Halbzeit war bei einem Zwei-Tore-Rückstand absolut nichts verloren. Doch die Füchse hatten in dieser Saison schon einige Male bewiesen, dass sie mit ihrer ausgezeichneten Fitness zu einer Steigerung fähig sind. Den Wetzlarern war das natürlich nicht entgangen, nur ein Gegenmittel hatten sie nicht zu bieten.

Spätestens beim 13:9, als Lars Friedrich einen Siebenmeter nicht verwandeln konnte, bekamen die Füchse mit ihrer Spielweise ein deutliches Übergewicht. Der Angriff der HSG wurde immer harmloser, anders herum war es die Berliner Abwehr, die immer undurchlässiger wurde. Und vorn warfen Konrad Wilczynski und Michal Kubisztal, die nach dem Schlusspfiff sehr emotional von den Füchsen verabschiedet wurden, Treffer in Serie. Auch Bundesliga-Debütant Maximilian Rinderle warf seinen ersten Treffer für die Berliner. Vom 14:10 bis zum 21:13 wurde das Spiel zu einer sehr einseitigen Partie.

Während die HSG Wetzlar sich nun sichtbar mit der Niederlage abgefunden hatte, war für die Füchse die Zeit des großen Schaulaufens längst angebrochen. Im letzten Saisonheimspiel wurde der Tabellendritte von seinen Fans bei jeder gelungenen Aktion gefeiert. Die Spieler bedankten sich schließlich bei ihnen mit einem Banner: „Danke für Eure tolle Unterstützung.“ Konrad Wilczynski bekam als Abschiedsgeschenk ein Freundschaftsspiel, zu dem die Füchse am 13. August bei seinem neuen Team in Wien antreten werden.

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