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Großes Event: Die berliner wollen nicht nur ein guter Gastgeber beim Final-Four-Turnier des EHF-Pokals sein, sondern auch den Titel dabehalten.

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Füchse im EHF-Pokal: Der Preis ist der Titel

Für Gastgeber Füchse könnte das Finalturnier im EHF-Pokal in jeder Hinsicht zu einem Erfolg werden. "Unser Preis sollte der erste Titel der Vereinsgeschichte sein", sagt Manager Bob Hanning.

Eine Zusatztribüne ist nicht bestellt, zumindest noch nicht. Dabei haben sie bei den Füchsen Berlin gute Erfahrungen gemacht mit der partiellen Erweiterung der Besucherkapazität: Im Spitzenspiel gegen den THW Kiel vor ein paar Wochen wurde besagte Tribüne zum ersten Mal aufgestellt, und die 1000 zusätzlichen Kehlen veränderten die Akustik in der Max-Schmeling-Halle noch einmal spür- und vor allem hörbar. Wäre es da nicht nur logisch, das am Wochenende 17./18. Mai zu wiederholen, wenn die Berliner in eigener Halle das Final Four um den EHF-Pokal ausrichten?

So weit sind die Füchse noch nicht. „Wir ziehen das in Betracht, wenn die Nachfrage entsprechend ist“, sagt Manager Bob Hanning. Bislang sieht es ganz gut aus: Gut zwei Monate vor dem Finalturnier sind rund 6000 Tickets verkauft, obwohl sich die Berliner erst vorigen Samstag im Gruppenspiel gegen Chambery dafür qualifiziert haben. „Ich hatte zuletzt ein paar schlaflose Nächte, weil ich unter wirtschaftlichen Aspekten gesehen ein konservativer Mensch bin“, sagt Hanning, „aber durch den Finaleinzug liegen wir jetzt im Plan.“

Mit der Organisation des Turniers ist der Bundesligist ein hohes finanzielles Risiko eingegangen. Die Füchse müssen unter anderem die Prämien für die teilnehmenden Teams erwirtschaften, insgesamt 180.000 Euro. „Deshalb war es elementar wichtig, dass wir uns für das Turnier in unserer eigenen Halle qualifiziert haben“, sagt Hanning. Zumal der zweite deutsche Vertreter im EHF-Pokal, Hannover-Burgdorf, bereits zeitig ausgeschieden ist. „Wir kriegen die Halle schon voll, da bin ich sehr optimistisch“, sagt Hanning, „wenn am Ende eine schwarze Null herauskommt, ist alles in Ordnung.“ Damit das Finalturnier nicht im Schatten des DFB-Pokal-Finals am 17. Mai verschwindet, sollen die Anwurfzeiten der Halbfinals am Samstag entsprechend angepasst werden.

Neben dem EHF-Pokal haben die Füchse auch das DHB-Pokal-Finalturnier erreicht

Reich werden die Berliner durch das Turnier nicht, aber darum geht es auch gar nicht. „Unser Preis sollte der erste Titel der Vereinsgeschichte sein“, sagt Hanning. Dafür hat sich die Mannschaft durch die Monate Februar und März mit 17 Pflichtspielen gequält. „Wir hatten eine wirklich schwierige Situation. So ein Programm und dann so viele Verletzte, das hätte auch schiefgehen können“, sagt Trainer Dagur Sigurdsson. „Meine Mannschaft hat großes Herz gezeigt. Wir haben in dieser Phase zwar auch ein paar Spiele in der Bundesliga verloren, aber in den ganz wichtigen Begegnungen war das Ergebnis immer positiv.“

In der zweifellos härtesten Vorrundengruppe des EHF-Pokals mit den starken Vertretern Chambery und Constanta blieben die Berliner ohne Niederlage, und so ganz nebenbei haben sie auch noch das Finalturnier um den DHB-Pokal am Wochenende 12./13. April erreicht. „Als Trainer kann man normalerweise schon froh sein, wenn man in einer Saison ein Finalturnier erreicht“, sagt Dagur Sigurdsson, „wir haben jetzt innerhalb von vier Wochen sogar zwei solche Highlights.“

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