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Kein Durchkommen. Pavel Horak sucht vergeblich nach einer Lücke im Kieler Abwehrbollwerk.

© dpa

Handball-Supercup: Füchse Berlin verlieren klar gegen Meister THW Kiel

Keine Chance für die Füchse Berlin im Handball-Supercup. Die Mannschaft von Neu-Nationaltrainer Dagur Sigurdsson läuft gegen den THW Kiel von Beginn an einem Rückstand hinterher und verliert am Ende deutlich.

Der THW Kiel ist weiter im Titelrausch. 87 Tage nach der 19. deutschen Meisterschaft hat das Ausnahmeteam zum achten Mal den Handball-Supercup gewonnen. Im Duell um den ersten Titel der Saison bezwang der Rekordmeister am Dienstag in Stuttgart den DHB-Pokalsieger Füchse Berlin mit 24:18 (13:8). Vier Tage vor Beginn der Bundesliga überzeugte das Team von Trainer Alfred Gislason vor 6212 Zuschauern in der ausverkauften Porsche-Arena mit mannschaftlicher Geschlossenheit.

Beste Spieler beim THW waren Torhüter Johan Sjöstrand und Filip Jicha (5/1) als Torschütze. Bei den Berlinern verdienten sich Schlussmann Silvio Heinevetter und Paul Drux (4) die Bestnoten. "Wir haben heute zwar gewonnen, überragend war das nicht", sagte Jicha selbstkritisch im Sport1. "Das wird sehr schwer in der Saison." Beim vorangegangenen Aufeinandertreffen hatte der THW Kiel ebenfalls einen Titel gewonnen. Am letzten Spieltag der vorigen Saison hatten die Kieler die Füchse Berlin mit 37:23 deklassiert und sich so die deutsche Meisterschaft mit zwei Treffern Vorsprung auf die punktgleichen Rhein-Neckar Löwen gesichert.
Im Spiel um den neu kreierten, silbernen und 12 000 Euro teuren Supercup wollten sich die Füchse besser präsentieren als Ende Mai.

"Wir sind bis jetzt immer gut gefahren, nicht von Titeln zu sprechen, aber natürlich werden wir alles dafür geben, das Spiel zu gewinnen", hatte Nationaltorhüter Heinevetter angekündigt. Den Anspruch unterstrich er mit fünf parierten Siebenmetern.

Nach elf Minuten lagen die Füchse mit 2:8 hinten

Auch Trainer Dagur Sigurdsson, in Personalunion zudem Bundestrainer, attestierte seinem Team nach den jüngsten Testspielen Fortschritte, obwohl in Spielmacher Bartlomiej Jaszka und Abwehrchef Dennis Spoljaric zwei Leistungsträger verletzt lange ausfallen. "Wir sind in den letzten Tagen von Spiel zu Spiel Stück für Stück besser geworden, jetzt dürfen die ersten Pflichtspiele kommen und auch die werden uns helfen, noch eingespielter zu werden", meinte der Isländer.

Doch schon zeitig wurde klar, dass dem THW Kiel in dieser Saison schwer beizukommen sein wird. Das mit Weltmeister Joan Canellas, Welthandballer Domagoj Duvnjak und Nationalspieler Steffen Weinhold verstärkte Starensemble agierte bereits erstaunlich harmonisch. Mit einem Zwischenspurt verschaffte sich der Titelkandidat Nummer 1 bereits in der 11. Minute einen komfortablen 8:2-Vorsprung.

Danach entflammte der Kampfgeist der Berliner. Mit dem glänzend aufgelegten Heinevetter als Rückhalt pirschten sich die Füchse auf 6:9 (20.) heran. Kiel aber bewies seine Klasse und bestrafte alle Fehler des Pokalsiegers gewohnt eiskalt, so dass der Favorit zur Pause mit 13:8 vorn lag. "Mit der Abwehr bin ich grundsätzlich zufrieden. Vorn haben wir nicht die nötige Geduld gehabt", bilanzierte Füchse-Manager Bob Hanning zur Pause und lobte Heinevetter: "Er ist schon in Galaform." Kiels schwedischer Torhüter aber dem nichts nach und parierte die Würfe der Berliner reihenweise. Wie im ersten Durchgang aber leistete sich der Abonnementmeister Nachlässigkeiten, die die Berliner nutzten, um auf 14:17 (46.) zu verkürzen. Eine Wende aber konnten sie dem Spiel nicht mehr geben. (dpa)

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