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Sport: Fünf Sterne aus dem Automaten

Die Verpflegung an den olympischen Wettkampfstätten in den Bergen des Piemont lässt manche Wünsche offen. Beim Langlaufen in Pragelato drängeln sich die Zuschauer an zwei einsamen Buden, als hätten die Turiner Organisatoren nur mit Rucksack tragenden norwegischen Selbstversorgern gerechnet.

Die Verpflegung an den olympischen Wettkampfstätten in den Bergen des Piemont lässt manche Wünsche offen. Beim Langlaufen in Pragelato drängeln sich die Zuschauer an zwei einsamen Buden, als hätten die Turiner Organisatoren nur mit Rucksack tragenden norwegischen Selbstversorgern gerechnet. Oder mit noch weniger Besuchern. Im Medienzelt, in dem inzwischen das eindringende Wasser mit Blumentopfuntersetzern aufgefangen wird, existiert eine weitere Essensausgabe. Hier aß ein Kollege aus Bayern nach eigener Aussage die schlechteste Pizza seines Lebens. Die Pasta schmeckt auch nicht. Und das ausgerechnet in Italien. Doch es gibt einen Lichtblick.

Es sind die Automaten der Marke „una pausa a cinque stelle“. Sie bieten den erschöpften Helfern und Berichterstattern tatsächlich eine kleine Fünf-Sterne- Pause, denn sie servieren ihm original italienischen Kaffee. Für einen Euro können sie sich beispielsweise eine Caffé Corto, einen kleinen Espresso, bestellen, er trägt die Auswahlnummer 61. Diese Nummerierung ist zwar vollkommen unverständlich, die Zahlen 0 bis 60 sind überhaupt nicht vergeben. Egal, der Kaffee schmeckt. Der Olympia-Berichterstatter entscheidet sich seit einiger Zeit für die Nummer 74 namens Cappciocc. Cappuccino mit Schokolade für 1,50 Euro. Glücklicherweise gibt es die Fünf- Sterne-Pause bei den Olympischen Spielen fast überall. Selbst dort, wo die Organisatoren aus unerfindlichen Gründen auf eine Verpflegungsstation verzichtet haben. Aber das ist inzwischen nicht mehr so schlimm. Die Pizza schmeckt ja sowieso nicht.

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