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Sport: Für den Manager Wittmann stellen sich Personalfragen derzeit nicht, aber Couturier und Derraugh haben neue Verträge

Zehn Spieler sind bei den Capitals noch ohne Vertrag für die nächste Saison, den Manager beschäftigt das momentan wenig. "Einzelschicksale interessieren nicht", sagt Roger Wittmann.

Zehn Spieler sind bei den Capitals noch ohne Vertrag für die nächste Saison, den Manager beschäftigt das momentan wenig. "Einzelschicksale interessieren nicht", sagt Roger Wittmann. Davor, dass die bislang verschmähten Akteure ihrem Unmut Luft machen oder womöglich in ihrer Leistungsbereitschaft nachlassen könnten, fürchte er sich nicht. Lärm hinter den Kulissen könne man eine Woche vor Beginn der Play-offs nicht gebrauchen. "Die, die jetzt Unruhe machen, die passen nicht zu mir. Jetzt brauchen wir Ruhe. Ich bin doch nicht erpressbar", sagt Wittmann, "da müssen alle den Mund halten und hart arbeiten, schließlich geht es nun um alles."

Es sei doch völlig normal, dass er erst mal abwarten wolle, wo für die Capitals in den Play-offs die Reise hingehe, meint der Manager der Capitals. "Man stelle sich vor, wir scheiden sang- und klanglos im Viertelfinale aus, dann muss ich mir natürlich Gedanken machen", sagt Wittmann. Andererseits sei genauso eine andere - und viel erfreulichere - Variante möglich. "Wenn die Jungs am Ende Deutscher Meister werden, da wäre ich doch bescheuert, wenn ich den meisten keinen neuen Vertrag anbieten würde." Jeder Spieler ohne Kontrakt für das kommende Jahr habe sein Schicksal selbst in der Hand, es gelte nun mal allein das Leistungsprinzip. "Wenn es um Freundschaften ginge", sagt Roger Wittmann, "dann hätte der Rob Cimetta doch längst einen Zehn-Jahres-Vertrag. Aber darum geht es nicht, es geht um sportliche Entscheidungen."

Was den sportlichen Teil in der Deutschen Eishockey-Liga betrifft, da gab es für die Berliner am Dienstag - nach zuletzt einigen Dämpfern - einen Lichtschimmer. Wähnte sich Michael Komma am Sonntag nach der Heimniederlage gegen Rosenheim noch "auf dem Boden der Tatsachen", so hatte der Trainer zwei Tage später allen Grund zur Freude. "Wir haben taktisch fast perfekt gespielt", stellte Komma fest. In der KölnArena legte seine Mannschaft einen geradezu sensationellen Auftritt hin. Doch trotz des 4:3-Sieges nach Penaltyschießen beim Tabellenführer Kölner Haie erlitten die Berliner im Kampf um Platz vier einen Rückschlag, denn sie fielen in der Tabelle auf den sechsten Rang zurück. Die Konkurrenz aus Mannheim und Kassel holte am gleichen Tage jeweils drei Punkte und zog an den Berlinern vorbei. Wenn es so bliebe, müsste Michael Kommas Mannschaft in den Play-offs zunächst auswärts antreten. Dies wäre ein Nachteil für die auswärtsschwachen Capitals: Zehn Siegen auf des Gegners Eis stehen bislang 17 Niederlagen gegenüber. Die beiden letzten Partien in der Hauptrunde gegen die Eisbären (Sonnabend) und in Hannover (Sonntag) sind an der Jafféstraße somit von großer Bedeutung.

Die Art und Weise, wie sich die dezimierten Berliner am Dienstag in Köln präsentierten, gibt vor den beiden kommenden Aufgaben jedoch durchaus Anlass zur Hoffnung. Stars wie Gross, Ehlers, Sjögren, Guillet, Huusko und Hiller fehlten am Dienstag, dafür sprangen andere, die sonst weniger im Rampenlicht stehen, in die Bresche. So etwa der Kanadier Sylvain Couturier, der den wichtigen Treffer zum 2:2 erzielte oder wie Doug Derraugh, der beim entscheidenden Penalty das richtige Händchen hatte. Dass die beiden Kanadier in dieser Saison stets zu den Zuverlässigsten gehörten, hat Manager Wittmann längst erkannt und inzwischen auch belohnt: Die Verträge mit Couturier und Derraugh wurden am Dienstag um jeweils ein Jahr verlängert.

Andere warten indes noch auf ein neues Angebot vom Verein, doch der Manager sieht dabei eben "keinen Druck" und "überhaupt keine Eile". "Allein das Thema Play-offs darf und muss uns interessieren", sagt Wittmann. Und was für die Spieler gelte, gelte auch für Michael Komma, der noch keinen neuen Vertrag unterschrieben hat. Natürlich habe der Trainer gute Arbeit geleistet, allerdings habe man dies angesichts der illustren Namen im Team auch erwarten dürfen, meint Roger Wittmann: "Wir mussten die Play-offs erreichen, alles andere wäre bei dieser Mannschaft eine Katastrophe gewesen. Erst jetzt kommt die Stunde der Wahrheit, und sie kommt für alle."

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