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Sport: Für Union scheint die Sonne nicht

Der Berliner Fußball-Zweitligist muss sparen und streicht das Trainingslager in Portugal

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Trainingslager in Spanien, Portugal, Tunesien – das machen die anderen. Der 1. FC Union bleibt zu Hause. „Das ist Teil unseres Sparkonzepts“, sagt Unions Geschäftsführer Bernd Hofmann zum Verzicht auf ein Trainingslager in diesem Winter. Der Verein stopfte sein Etatloch in Höhe von 700 000 Euro für diese Saison zudem durch Gehaltskürzungen sowie die Abgänge der Profis Fiel (Bochum), Backhaus (unbekannt) sowie wahrscheinlich auch Divic (zu Eintracht Trier). „Unser Defizit ist dadurch vollständig beseitigt“, verkündet Hofmann.

Stürmer Petar Divic hatte am Sonnabend unentschuldigt beim Trainingsauftakt gefehlt. Sein Berater Ramadani teilte Union gestern mit, Divic habe aus Belgrad nicht abfliegen können, sein Flug sei überbucht gewesen. Gestern Nachmittag landete Divic in Berlin, um heute gleich nach Trier weiter zu reisen. Dort wird er einen Medizin-Check durchlaufen und, wenn der positiv ausfällt, bei Eintracht Trier unterschreiben.

Nicht ausgeschlossen, dass Union sich Ersatz besorgt. Heißester Kandidat ist Florian Bruns vom SC Freiburg. Der 23-jährige Stürmer verfügt über Bundesligaerfahrung, Unions Trainer Mirko Votava kennt Bruns aus der gemeinsamen Zeit beim VfB Oldenburg. Bruns ist schon gar nicht mehr mit den Freiburgern ins Trainingslager nach Albufeira (Portugal) geflogen. Um bereit zu sein für den anstehenden Umzug nach Berlin?

Geld für neues Personal scheint vorhanden, Geld für ein Trainingslager nicht. Zuletzt hielt sich Union im Winter stets in Zypern auf. Diesmal war ein einwöchiger Trip nach Portugal geplant. Die Kosten wurden mit 15 000 Euro veranschlagt. Zu teuer. Votava sieht’s gelassen. „Da fährst du in den sonnigen Süden, kommst zurück, hast hier Schnee und Eis, und die Leute erkälten sich schnell. Das macht auch keinen Sinn.“

Vier Testspiele hat Union für die nächsten drei Wochen vor dem Rückrundenstart (26. Januar) vereinbart: gegen Ludwigsfelder FC (9.1.), Lichtenberg 47 (12.1.), Eisenhüttenstadt (16.1.) und 1860 München (21.1.). Dazu kommt am Wochenende die Teilnahme am Hallenturnier in Riesa. Aber: Das erste Spiel am Donnerstag gegen Ludwigsfelde ist „akut gefährdet“, sagt Unions Pressesprecher Lars Töffling. Die Plätze an der Alten Försterei sind vereist, selbst geregeltes Training ist kaum möglich. Union sucht eifrig nach Alternativen. Töffling sagt: „Vielleicht finden wir ja einen Kunstrasenplatz oder können die Halle am Flughafen Tempelhof nutzen, wo auch Hertha BSC mal trainiert hat.“

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