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Wiedersehen macht Freude: Gerald Asamoah hatte seinen Spaß. Aber die Punkte gingen mit nach Gelsenkirchen.

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Update

Fürth - Schalke 0:2: Wiedersehen ohne Punkte

Greuther Fürth wartet weiter auf den ersten Heimsieg in der Bundesliga. Auch gegen den FC Schalke reichte es nicht, trotz dreier Ex-Schalker auf Seiten der Franken.

Als Mike Büskens so ziemlich jeden Spieler des FC Schalke 04 so nach dem Schlusspfiff verabschiedet hatte, da musste er erst einmal durchatmen. Bei aller Wiedersehensfreude mit den alten Kollegen überwog die Enttäuschung nach dem 0:2 seiner Mannschaft. "Wir haben sehr leidenschaftlich gespielt. Aber die Schalker sind gnadenlos wenn sie eine Chance haben. Da müssen wir als Aufsteiger auch mal Lehrgeld zahlen", sagte der Trainer der Spielvereinigung Greuther Fürth.

Die Mannschaft von Huub Stevens war an diesem Samstagabend tatsächlich eine Nummer zu groß für die Franken. Auch der Besuch des ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger, der in Fürth geboren und mittlerweile 89 Jahre alt ist, konnte dem Aufsteiger nicht helfen. Kissinger hatte sich vor der Partie bei den Fürthern in der Mannschaftskabine vorgestellt und wollte den jungen Spielern Mut zusprechen.

Dieser hohe Besuch schien auch gut 20 Minuten lang seine Wirkung zu entfalten. Die Fürther spielten aggressiv und setzen die Schalker unter Druck - ohne sie aber ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen. Die Königsblauen waren lange Zeit offenbar eher daran interessiert, überall dort Kräfte einzusparen, wo es nur ging. Sie haben bis Weihnachten einen Zeitraum vor sich, in denen sie regelmäßig drei Partien in einer Woche absolvieren müssen. Entsprechend routiniert gingen sie zu Werke. "Die Fürther haben uns alles abverlangt. Wir hätten den Sieg schon früher perfekt machen sollen, dann hätten wir auch mehr Ruhe gehabt", sagte Stevens. Gleich vier gute Chancen spielte sich seine Mannschaft in der ersten Hälfte, auch dank des starken Ibrahim Afellay bei dessen Debüt von Beginn an trotz aller Zurückhaltung heraus. Doch vor allem Angreifer Klaas-Jan Huntelaar zeigte sich ungewohnt leichtfertig bei der Chancenverwertung. "Da müssen wir künftig sicher effektiver werden", sagte Schalkes Manager Horst Heldt.

Besser machte es dann Julian Draxler, der drei Minuten nach dem Wiederanpfiff mit einem Distanzschuss die Führung erzielte. "Ein Tor aus dem Nichts", sagte Heldt. Dieser Treffer war so etwas wie die Vorentscheidung, weil sich die Fürther von diesem Rückstand nicht mehr erholten. Sie versuchten es, auch angetrieben von den 18.000 Zuschauern im engen Fürther Stadion, immer wieder mit vollem Körpereinsatz und einigen guten Kombinationsansätzen, doch eine nennenswerte Tormöglichkeit spielten sie sich nicht mehr heraus. Dafür trafen die Schalker noch einmal. Lewis Holtby vollendete einen Konter zwei Minuten vor dem Ende zum 2:0 und damit zum letztlich verdienten Sieg.

"Es war nicht damit zu rechnen, dass wir gegen diese beiden Heimgegner besser dastehen", sagte Büskens mit ernster Miene. In der ersten Heimpartie hatte er mit seiner Mannschaft bereits gegen den FC Bayern München eine Niederlage hinnehmen müssen. "Wir können und müssen von solchen Mannschaften lernen", so der Trainer.

Die Schalker können dagegen am Montag beruhigt die Reise nach Piräus antreten, wo sie in der ersten Gruppenpartie der Champions League gegen Olypiakos antreten müssen. Huub Stevens schaute jedenfalls ganz entspannt in die Runde. Und sein Treffen mit Mike Büskens, der einst unter ihm bei Schalke gespielt hatte und er gemeinsam mit dem jetzigen Fürther den Uefa-Pokal sowie den DFB-Pokal gewonnen hatte, fand er "nichts Besonderes. Er war mal Spieler bei mir. Jetzt ist er ein Kollege und Trainer", sagte Stevens. "Und am Ende steht die Freundschaft." Damit war an diesem Abend alles gesagt. 

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