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Sport: Furios angefangen, fehlerhaft aufgehört

Energie Cottbus kassiert beim 2:3 gegen Dortmund die erste Heimniederlage – und trägt sie mit Fassung

Von Karsten Doneck, dpa

Es begann furios. Erst brachte Markus Brzenska Borussia Dortmund in Führung, dann glich Vragel da Silva für Energie Cottbus aus. Nicht einmal 120 Sekunden waren zu diesem Zeitpunkt vorbei, beide Tore fielen aus Standardsituationen. Das Spiel hielt danach aber nicht das, was die ersten beiden Minuten versprachen. Die Dortmunder fanden lange Zeit keine rechte Einstellung zur Zweikampfstärke ihres Kontrahenten, die Cottbuser verschleuderten viel Energie in nutzlosen Diskussionen. Das bessere Ende hatte schließlich der Gast für sich. Mit einem 3:2 (1:1)-Sieg brachte Borussia Dortmund den Cottbusern vor 19 699 Zuschauern die erste Heimniederlage der Saison bei. „Wir haben zweimal geschlafen, richtig geschlafen bei Standardsituationen der Dortmunder", ereiferte sich Energies Mittelfeldspieler Timo Rost.

Dass Vragel da Silva, vorzeitig mit einer Oberschenkelzerrung vom Platz humpelte, schwächte Cottbus. Da Silva gehörte bis zu seiner Auswechslung in der 36. Minute zu den produktivsten Cottbusern. Der Dortmunder Erfolg war jedoch der Kopfballstärke des U-21-Nationalspielers Brzenska zu verdanken. Wie beim 1:0 segelte ein Freistoß von Lars Ricken auf den Kopf von Brzenska, der Energie-Torwart Tomislav Piplica keine Chance ließ. „Der Brzenska ist 1,96 Meter groß, wenn der ankommt, muss man hellwach sein“, sagte Energie-Trainer Petrik Sander. „Meine Fehler“, gab Abwehrspieler Kevin McKenna zu.

Mit dem schönsten Tor des Tages zum 3:1, einem Direktschuss von Alexander Frei, schien die Partie zugunsten der Gäste entschieden. „Wenn der das noch dreißig Mal probiert, weiß ich nicht, ob er noch mal in dieser Art und Weise trifft“, sagte Sander. Spannend wurde die Partie noch einmal, als sich Schiedsrichter Florian Meyer zu einem Fehlpfiff verleiten ließ. Der eingewechselte Steffen Baumgart war im Strafraum der Dortmunder beim Laufduell mit Florian Kringe zu Boden gegangen. Kein Foul, wie die Fernsehkameras nachwiesen. Florian Meyer aber gab Elfmeter. „Lächerlich“, fand BVB-Trainer Bert van Marwijk die Entscheidung. Vlad Munteanu verwandelte den Strafstoß sicher – allerdings waren da nur noch zwei Minuten regulär plus zwei Minuten Nachspielzeit zu absolvieren. Zu wenig für die Cottbuser, um noch einen Punkt zu retten.

Das Abrutschen auf den 13. Tabellenplatz trug der FC Energie jedoch mit Fassung. „Es bleibt doch dabei: Wir spielen gegen den Abstieg, nichts anderes“, sagte Kevin McKenna. „Es ist nichts Weltbewegendes passiert“, ergänzte Petrik Sander. Letztlich fand Sander sogar einen Grund zur Genugtuung. „Das Beispiel von Bochum, die sechs Gegentore zu Hause eingefangen haben – das sollte uns nicht passieren“, sagte der Cottbuser Trainer. Beim FC Energie ist man offenbar genügsam geworden.

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