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Sport: Fußball-Bundesliga: Aufstiege aus dem Tal

Der Hamburger SV kann doch noch gewinnen. Gegen Aufsteiger Energie Cottbus kamen die Hanseaten am Sonntagabend zu einem glücklichen 2:1 (0:1)-Arbeitssieg.

Der Hamburger SV kann doch noch gewinnen. Gegen Aufsteiger Energie Cottbus kamen die Hanseaten am Sonntagabend zu einem glücklichen 2:1 (0:1)-Arbeitssieg. Vor 39 600 Zuschauern erzielte Aurelius Reghecampf (41.) nach einem schweren Hamburger Abwehrfehler das Führungstor der Gäste. Mit seinem zehnten Saisontreffer glich Sergej Barbarez (72.) aus, Marek Heinz (78.) sorgte nach sechs Niederlagen in Folge für das ersehnte Erfolgserlebnis. Drei Tage nach dem Abschied von der europäischen Fußball-Bühne konnte der HSV allerdings rneut nicht überzeugen. Hamburg war schwach, Cottbus im Pech. Die Lausitzer bleiben nach dem verpassten ersten Auswärtssieg auf einem Abstiegsplatz. Werder Bremen besiegte in einem weiteren Sonntagsspiel den 1. FC Köln mit zehn Mann mit 2:1 (0:0).

Obwohl Hamburgs Trainer Frank Pagelsdorf gegenüber dem 0:3-Debakel im UEFA- Pokal gegen AS Rom seine Mannschaft auf vier Positionen änderte und sogar Neuzugang Tomas Ujfalusi zur Premiere verhalf, knüpften die Gastgeber zunächst nahtlos an die schwachen Leistungen der letzten Spiele an. Der Aufsteiger stand lange Zeit sicher in der Deckung, war gefährlich bei Kontern und dann auch noch nervenstark. Gleich die erste Torchance nutze Reghecampf. Der rumänische Nationalspieler ließ nach einem Pass von Ronny Thielemann dem HSV-Torhüter Hans-Jörg Butt keine Chance. Dessen Vorderleute wirkten unsicher.

"Das zeigt unsere Situation. Wir können keine Tore machen und aus einer Chance kriegen wir ein Tor", meinte Barbarez, der nach der Halbzeit die Wende einleitete. Selbst zwei einhundertprozentige Chancen im Sekundentakt konnte der HSV vor der Pause nicht nutzen. Zunächst scheiterte Marinus Bester mit einem platzierten Kopfball am starken Cottbusser Torhüter Tomislav Piplica, dann vergab Jan-Nico Hoogma den Abpraller kläglich. Auch nach dem Wechsel scheiterte Yeboah-Ersatz Bester freistehend mit einem Volleyschuss aus zwölf Metern.

Neben Anthony Yeboah saß beim HSV auch Spielmacher Rodolfo Esteban Cardoso nur auf der Tribüne. Der leicht angeschlagene Argentinier soll für die schweren Aufgaben in München bei Bayern und beim TSV 1860 geschont werden. Beim HSV blieb fast alles Stückwerk, auf den Rängen forderten die Fans "Wir wollen euch kämpfen sehen." Doch die Gastgeber blieben ideen- und harmlos. Immerhin bewahrte Barbarez die Nerven und Heinz sorgte mit seinem zweiten Saisontor für Versöhnung mit den verärgerten Fans. Beim HSV feierte der 22-jährige Tscheche Ujfalusi, der für 3,1 Millionen Mark aus Olmmütz kam, ein ansprechendes Debüt und hatte am Ende Grund zur Freude, als sein Team doch noch gewann.

Mit nur zehn Spielern hat Werder Bremen die Erfolgsserie des 1. FC Köln gestoppt. Durch zwei Tore des Jugoslawen Rade Bogdanovic bezwangen die dezimierten Hanseaten die zuletzt viermal siegreichen Gäste mit 2:1 (0:0) und setzten sich mit 20 Punkten ins Mittelfeld der Tabelle ab. Die Platzherren mussten ab der 39. Minute mit nur neun Feldspielern auskommen, nachdem der Kanadier Paul Stalteri die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Die Kölner konnten vor 29 670 Zuschauern im Weserstadion zwar in der 69. Minute durch den eingewechselten Georgier Archil Arweladse in Führung gehen, doch auch bei den Norddeutschen stach kurze Zeit später ein Joker. Bogdanovic, zwei Minuten zuvor eingewechselt, traf auf Vorlage von Claudio Pizarro in der 73. Minute zum Ausgleich und in der 84. Minute mit einem Kopfball zum Sieg.

Drei Tage nach dem Ausscheiden im Uefa-Pokal gegen Girondins Bordeaux beeindruckte das Team von Werder-Coach Thomas Schaaf insbesondere nach dem Platzverweis durch eine starke kämpferische Leistung. Die Gäste fanden in der zweiten Halbzeit lange nicht ins Spiel, es war kaum zu spüren, dass sie einen Akteur mehr auf dem Spielfeld hatten. Erst in den letzten 15 Minuten, als sich die aufwendige Spielweise der Bremer bemerkbar machte, erarbeitete sich der Bundesliga-Siebte aus Köln wieder Vorteile, die aber nicht mehr in einen Siegtreffer umgemünzt werden konnten.

Glück hatte der SV Werder allerdings in der 43. Minute, als Schiedsrichter Uwe Kemmling aus Kleinburgwedel eine Tätlichkeit des Brasilianers Ailton gegen den Kölner Jens Keller übersah. "Eine eindeutige Rote Karte", ereiferte sich der Abwehrspieler.

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