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Sport: Fußball Bundesliga: Der 1. FC Köln besiegt den HSV, aber Trainer Lienen warnt vor Euphorie

Den Tabellenkeller verlassen, die Heimserie fortgeführt, 40 000 Fans in Freudentaumel versetzt, und dennoch gilt beim 1. FC Köln ausgerechnet zu Karnevalsbeginn: Feiern verboten.

Den Tabellenkeller verlassen, die Heimserie fortgeführt, 40 000 Fans in Freudentaumel versetzt, und dennoch gilt beim 1. FC Köln ausgerechnet zu Karnevalsbeginn: Feiern verboten. "Nicht mal ein Kölsch dürfen wir anrühren. Das hat der Trainer ausdrücklich verboten", sagte Mittelfeldspieler Carsten Cullmann nach dem 4:2 (2:0)-Sieg gegen den Hamburger SV mit gespielter Entrüstung.

Dennoch ist beim dreimaligen Deutschen Meister die Aufbruchstimmung zu spüren. "Ich gehe davon aus, dass das heute der Start zu einer neuen Erfolgsserie war", meinte der zweifache Torschütze Dirk Lottner nach dem dritten Heimsieg hintereinander und verwies auf eigentlich längst vergessene Zeiten in der Zweiten Liga: "Das ist uns auch schon im letzten Jahr in der Karnevalszeit gelungen."

Trainer Ewald Lienen hingegen dämpfte die Euphorie. "Der HSV spielt eine englische Woche nach der anderen, deshalb muss man auch so einen Erfolg relativieren", sagte Lienen, der zwar das Spiel seiner Mannschaft als "phasenweise optimal" bezeichnete, aber dennoch nicht mit Kritik sparte. Eine Phase wie nach dem 3:0 könne man sich in der Bundesliga nicht erlauben.

Nach den Treffern von Kurth (16.), Christian Timm (19.) und Lottner (49.) war von dem begeisternden Konterspiel beim Aufsteiger nur noch wenig zu sehen. Nach den Toren von Sergej Barbarez (62.) und Anthony Yeboah (69. ) geriet der Sieg noch einmal in Gefahr. Es sprach für die gute Moral der Kölner Mannschaft, dass Lottner (87.) in Unterzahl - nach Gelb-Rot für Jens Keller - den Siegtreffer erzielte. Die Mannschaft, meinte Lienen, befinde sich in einem Lernprozess. Dazu gehöre auch, ein 3:0 über die Runden zu bringen.

Ob in Zukunft Ex-Nationalspieler Thomas Strunz die Kölner unterstützen wird, ließ der Trainer offen: "Es stimmt, dass es Kontakte mit Bayern München gibt. Aber das ist ein schwebendes Verfahren und damit kein Thema für die Öffentlichkeit."

Beim HSV herrscht keine Karnevals-, sondern Aschermittwochsstimmung. Nachdem die Uefa-Cup-Teilnahme noch über das Aus in der Champions League hinweg getröstet hatte, wurden die Hamburger gestern endgültig von der Realität eingeholt. "Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich sehe, was wir dem Gegner durch eigene Fehler ermöglichen. Wenn wir das nicht abstellen können, erleben wir in Zukunft unser blaues Wunder", sagte HSV-Manager Holger Hieronymus wohl auch mit Blick auf das schwere Uefa-Cup-Spiel gegen AS Rom.

Trainer Frank Pagelsdorf blieb dagegen nach dem vierten Auswärtsspiel ohne Sieg und dem Fall auf Platz sieben in der Liga zumindest äußerlich gelassen. Ohne Folgen wird die katastrophale Vorstellung seiner Mannschaft in den ersten 60 Minuten aber nicht bleiben. "Wir haben in der Defensive nicht gut ausgesehen. Alles weitere wird intern besprochen", kündigte Pagelsdorf an.

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