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Dortmunds Torschütze André Schürrle (l) und Michy Batshuayi jubeln nach dem Treffer zum 3:2.

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Update

Fußball-Bundesliga: Double trifft doppelt: Dortmund gewinnt 3:2 in Köln

Michy Batshuayi feiert einen Einstand nach Maß. Der Nachfolger von Aubameyang schießt Borussia Dortmund in Köln zum 3:2-Sieg.

Seinen ersten Ballkontakt hatte Peter Stöger in der neunten Spielminute. Viereinhalb Jahre durchkreuzte der Österreicher im Kölner Stadion die Coaching Zone südlich der Mittellinie. Nun aber stand er zehn Meter weiter Richtung Norden und nervte die FC-Fans – weil er den Ball bei einem Einwurf für die Gastgeber Jonas Hector nicht in die Hände warf, sondern den Kölner provokativ verfehlte. Dazu zog Stöger ein mürrisches Gesicht. Und das Publikum hatte einen weiteren Grund, den 51-jährigen Übungsleiter, der nach seinem Rauswurf in Köln Anfang Dezember direkt zu Dortmund ging, wüst auszupfeifen. Am meisten zu schaffen machte dem Bundesliga-Schlusslicht am Ende des Abends allerdings das 2:3 (0:1) gegen den BVB.

„Es war kein Spiel für schwache Nerven“, sagte Stöger und versicherte: „Es war ein wichtiger Sieg.“ Enttäuscht war Kölns Jonas Hector. „Wir haben keine Punkte eingefahren und müssen jetzt in den nächsten Spielen weiter Gas geben und die dummen Fehler abstellen“, sagte der Verteidiger: „Insgesamt waren wir auf Augenhöhe.“

Die Bedeutung der Partie an seinem alten Arbeitsplatz machte Stöger nach drei unbefriedigenden Remis’ im Jahr 2018 vorab sehr deutlich. Die Unruhe, die die Schwarz-Gelben im Januar erfasste, habe nicht zuletzt mit dem Wechseltheater um den egozentrischen Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang zu tun, das letztlich die gesamte Mannschaft erfasst habe. Seit Mittwoch ist der Infektionsherd weg: Aubameyang geht ab sofort für den FC Arsenal auf Trefferjagd, was Stöger zur zentralen Aussage veranlasste: „Als Thema, hinter dem man sich vielleicht auch mal verstecken kann, dient es nun nicht mehr.“

Michy Batshuayi steuerte zwei Treffer bei

Der Hinweis fiel bei den Dortmunder Spielern auf fruchtbaren Boden: Vom Start weg zeigte sich das Team vor 50 000 Zuschauern hellwach, agierte mit Julian Weigl als einzigem defensiven Mittelfeldspieler gut gestaffelt – und ging den Kölner mit fortschreitender Spieldauer immer mehr auf die Nerven. In der ersten Viertelstunde gab es zwei gute Gelegenheiten für FC-Mann Milos Jojic (schwacher Schuss in Keeper Roman Bürkis Arme) und Borussias Japaner Shinji Kagawa (guter Schuss an die Querlatte) zu begutachten. Und dazu das Debüt für Aubameyang-Nachfolger Michy Batshuayi.

Der 24-jährige Belgier, bis zum Saisonende vom FC Chelsea entliehen, ähnelt von Charakter und Statur her seinem Vorgänger. Dasselbe gilt auch für die Arbeit vor dem Tor, den ersten Nachweis seiner Torjägerqualitäten trat Batshuayi zehn Minuten vor dem Pausenpfiff an, als er ein Zuspiel von Jeremy Toljan von der Torauslinie schnörkellos mit links in die Maschen drosch. In der 40. Minute wurde ein zweites Tor von Batshuayi wegen Abseitsstellung nicht anerkannt, zum Glück für die verunsicherten Kölner.

Nach einer Stunde gelang dem zur Pause eingewechselten Simon Zoller per Kopf der Ausgleich, zwei Minuten später verstummten die Kölner Freudengesänge aber schon wieder abrupt. Innenverteidiger Dominique Heintz, der das 1:1 noch mit großem Einsatz vorbereitet hatte, unterlief nun ein Fehler im Spielaufbau. Davon profitierte erneut Batshuayi, unter Torwart Timo Horn hindurch schob Dortmunds Vier-Monats-Stürmer den Ball zur erneuten Führung ins Netz. Nun einmal bäumten sich die Kölner auf, kamen durch den Spanier Jorge Meré per Kopf erneut zum Ausgleich. Den finalen Tiefschlag versetzte den Rheinländern dann aber André Schürrle mit seinem Siegtreffer sechs Minuten vor Schluss.

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