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Harte Zweikämpfe in Sinsheim.

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Update

Fußball-Bundesliga: Hertha kommt bei Hoffenheim zu einem 1:1

Alexander Esswein trifft für Hertha BSC bei der TSG Hoffenheim - und sichert den Berlinern im ersten Mittagsspiel der Fußball-Bundesliga einen wichtigen Punkt.

Mitchell Weiser hatte allergrößte Mühe, seinen Teamkollegen einzufangen. War ja auch ein ungleiches Duell zwischen dem Federgewichtler Weiser, 67 Kilogramm leicht, und Cruisergewichtler Alexander Esswein, geschätzte 85 Kilogramm. In der Sache waren sich die beiden Angestellten von Hertha BSC allerdings einig in dieser 55. Minute des Bundesliga-Spiels bei der TSG Hoffenheim. Nach Vorarbeit von Marvin Plattenhardt hatte Esswein mit einem Flugkopfball gerade den 1:1-Ausgleich erzielt, es war zugleich sein erstes Kopfballtor in der Bundesliga – und das musste natürlich entsprechend wild gefeiert werden. Esswein ließ sich einfach nicht abschütteln, obwohl es Weiser sogar mit einem Football-Gedächtnis-Tackling versuchte.

Am Ende eines nicht immer hochklassigen, aber intensiven und umkämpften Spiels erfüllten die Berliner die Vorgabe von Trainer Pal Dardai und brachten zumindest einen Punkt aus Sinsheim mit. Allerdings durften sich die Gäste angesichts ihrer Feldvorteile in Halbzeit zwei durchaus ein wenig geärgert haben über das 1:1 (1:0)-Unentschieden. „Der Punkt ist total verdient. Meine Mannschaft hat eine gute Einstellung gezeigt, ist ruhig geblieben – ich bin zufrieden“, sagte Trainer Pal Dardai kurz nach dem Abpfiff bei Eurosport.

Dabei hatte das erste Bundesliga-Spiel der Geschichte, das an einem Sonntag um 13.30 Uhr angepfiffen wurde, denkbar bescheiden für die Gäste begonnen. Torhüter Rune Jarstein, der nach seiner Pause im Europapokal gegen Bilbao ebenso in die erste Elf zurückkehrte wie Per Skjelbred, Mathew Leckie und Torschütze Esswein, musste den Ball bereits nach sechs Minuten aus dem Netz holen. Nach einem kurz ausgeführten Eckball hatten die Berliner Sandro Wagner im Sturmzentrum sträflich frei gelassen, der ehemalige Berliner nutzte die Chance aus Nahdistanz zum frühen Führungstreffer. „So ein Tor dürfen wir natürlich niemals kassieren“, sagte Dardai später. Damit war auch der taktische Plan des Ungarn über den Haufen geworfen, die Hoffenheimer mit schnellen Kontern über Leckie respektive Esswein zu attackieren.

Duda war wieder dabei

Umso erstaunlicher war, wie sich die Berliner zurück ins Spiel kämpften. Bis kurz vor der Pause bestanden ihre Bemühungen zwar primär darin, gegen die unter der Woche ebenfalls in der Europa League aktiven Hoffenheimer nichts mehr zuzulassen. Kurz vor der Halbzeit wurden die Gäste dann aber mutiger und wagten sich endlich auch selbst über die Mittellinie. Herthas lange Zeit beste Chance vergab Esswein mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze, den TSG-Keeper Oliver Baumann gerade noch so von der Linie kratzte. Kurz darauf parierte er auch gegen Ondrej Duda – Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel hatte Hertha dann seine beste Phase: Zunächst landete eine vermutlich als Flanke gedachte Hereingabe Essweins auf der Latte, eine Minute später scheiterte erneut Duda nach Vorlage von Mathew Leckie am glänzend reagierenden Baumann. Nach 55 Minuten war aber selbst der TSG-Keeper machtlos: Esswein verlieh einer Flanke Marvin Plattenhardts von der linken Seite die entscheidende Richtungsänderung und traf zum 1:1-Ausgleich. Dass dabei nicht ausschließlich der Kopf des Torschützen im Spiel war, sondern auch Teile seiner Schulter – geschenkt.

In der Schlussphase bekamen die 26.000 zahlenden Zuschauer ins Sinsheim dann jedoch nicht mehr viel Produktives zu sehen. Beide Abordnungen verhinderten erhöhtes Risiko und fanden sich irgendwann mit dem Punktgewinn ab.

Hertha-Coach Dardai ärgerte sich später aber noch über einige ausgelassene Konterchancen, die ein besseres Resultat gegen die seit nunmehr 20 Heimspielen unbesiegten Hoffenheimer verhinderten. „Wenn wir diese Situationen besser nutzen, können wir irgendwann auch die nächsten Schritte in unserer Entwicklung machen“, sagte er. Grundsätzlich zeigte er sich jedoch zufrieden mit dem Verlauf des Saisonstarts. „Man darf nicht vergessen, dass wir schon in Dortmund gespielt haben und jetzt hier“, befand Dardai, „da sind fünf Punkte aus vier Spielen total in Ordnung.“ Am Mittwoch können weitere dazukommen: Dann ist Bayer Leverkusen zu Gast im Olympiastadion. (Tsp)

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