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Divock Origi erzielte das 1:1, vergab in der zweiten Halbzeit aber auch eine Großchance.

© AFP/PATRIK STOLLARZ

Update

Fußball-Bundesliga: Wolfsburg mit viertem Remis, Bremen weiter ohne Sieg

Im vierten Spiel unter Trainer Martin Schmidt spielt der VfL Wolfsburg zum vierten Mal unentschieden. Gladbach gewinnt Bremen.

Ungeschlagen, aber auch immer noch sieglos: Der VfL Wolfsburg wird unter dem neuen Trainer Martin Schmidt zum Remis-Meister der Fußball-Bundesliga. Im vierten Spiel unter dem Schweizer spielten die Wolfsburger durch das 2:2 (1:1) bei Bayer Leverkusen zum vierten Mal unentschieden. Damit erzielten sie wie zuvor beim 2:2 in München einen Achtungserfolg, kommen als 14. im Tabellenkeller aber auch nicht richtig vom Fleck.

Auch Bayer, das nach zwei klaren Heimsiegen gegen Freiburg (4:0) und Hamburg (3:0) erstmals zu Hause wieder Punkte abgab, sucht weiter vergeblich den Anschluss an die oberen Tabellenplätze und ist nur Zwölfter. Dabei hatten der überragende Kapitän Lars Bender mit seinem ersten Treffer seit fast anderthalb Jahren (29. Minute) und 19-Millionen-Zugang Lucas Alario (61.) Leverkusen zweimal in Führung gebracht. Wolfsburg glich durch Divock Origi (44.) und Jakub Blaszczykowski (69.) aber zweimal aus.

Die Gäste mussten wie befürchtet auf Mario Gomez verzichten. Der Nationalstürmer, der beim 3:3 im Vorjahr alle drei Tore erzielt hatte, wurde nach seinem Bänderriss im Sprunggelenk nicht rechtzeitig fit. Auch der 18 Jahre alte Außenverteidiger Gian-Luca Itter, den Schmidt in den vergangenen beiden Spielen 90 Minuten durchspielen ließ, fehlte wegen einer Oberschenkelzerrung.

Leverkusen verspielt zwei Führungen

Bayer-Coach Heiko Herrlich verzichtete auf Charles Aranguiz. Der Chilene war trotz eines Muskelfaserrisses für das Nationalteam nominiert und beim 0:3 gegen Brasilien sogar in der ersten Halbzeit eingesetzt worden. Bayer hatte auf das Vorgehen des chilenischen Verbandes verärgert reagiert.

Die Gäste pressten und verschoben zunächst gut und machten die Räume geschickt eng. In der Umschalt-Bewegung nach einigen Offensivaktionen offenbarte der VfL jedoch Schwächen. Bayer nutzte dies zu einigen blitzschnellen Kontern, spielte diese aber zu hastig aus.

Die erste Großchance ergab sich aus einer Standard-Situation: Bayer-Kapitän Lars Bender spitzelte den Ball nach der ersten Ecke des Spiels Richtung Tor, Paul Verhaegh schlug ihn von der Linie, die zurückgeschlagene Flanke köpfte Lars' Zwillingsbruder Sven Bender knapp daneben (20.). Diese Aktion war der Startschuss für eine Drangphase der Gastgeber, doch der spielfreudige Leon Bailey (25.), Lucas Alario (25.) und Lars Bender (36.) verpassten das mögliche 2:0. Kurz vor der Pause drehte plötzlich Wolfsburg auf und wurde prompt belohnt, als Origi nach einer Flanke von Verhaegh einköpfte.

Nach dem Wechsel dominierte wieder Bayer und Alario stellte seine Torjäger-Qualitäten nach schöner Hereingabe von Wendell eindrucksvoll unter Beweis. Doch die Gäste steckten nie auf, und Blaszczykowski nutzte einen Fehler von Abwehrchef Sven Bender zum 2:2. (dpa)

Nouri unter Druck: Werder weiter sieglos

Borussia Mönchengladbach hat mit dem ersten Auswärtssieg der Saison bei Lieblingsgegner Werder Bremen dessen Trainer Alexander Nouri stark unter Druck gesetzt. Nach dem 2:0 (2:0) am Sonntagabend beim erschreckend schwachen Tabellen-Vorletzten der Fußball-Bundesliga sprang die Borussia mit nun 14 Punkten auf Platz fünf. Lars Stindl (27. Minute) und der Ex-Bremer Jannik Vestergaard (34.) schossen die Tore und das Team von Trainer Dieter Hecking zum sechsten Sieg aus den letzten sieben Spielen gegen Werder.

Das Nouri-Team bleibt als einziges Profiteam neben dem Letzten 1. FC Köln dagegen weiter sieglos und hat nach acht Spieltagen lediglich vier Zähler. Vor dem wichtigen direkten Duell am kommenden Samstag in Köln gehen Nouri bei aller Rückendeckung der Vereinsführung zuletzt allmählich die Argumente aus: Saisonübergreifend sind die Hanseaten seit elf Spielen ohne Erfolg und nunmehr seit 304 Minuten ohne eigenes Tor. Zum wiederholten Male in dieser Saison startete Werder erschreckend passiv in ein Spiel und wachte erst nach der Pause auf.

Die Bremer ließen den Borussen ab der Mittellinie zunächst sehr viel Freiraum und zogen sich von dieser Zone an weit zurück. Die Gäste waren so von Beginn an stark feldüberlegen. Jegliche Umschalt-Versuche der Bremer scheiterten so an der Überzahl der Rheinländer im Mittelfeld. Als die Borussia nach knapp einer halben Stunde das Tempo anzog, wurde der Leistungsunterschied eklatant.

Zur Pause versuchte Nouri Schadensbegrenzung

Raffael in seinem 250. Bundesligaspiel scheiterte noch am Außennetz (25.) und kurz darauf Thorgan Hazard an Werder-Keeper Jiri Pavlenka (27.). Ein Geniestreich von Stindl sorgte dann für die überfällige Führung. Der Nationalspieler schnappte sich nach Pavlenkas Fußabwehr den Ball, narrte mit einer schnellen Bewegung den Vertreter des kurzfristig erkrankten Theodor Gebre Selassie, Robert Bauer, und schloss gekonnt ins lange Eck ab. Für Stindl war es der achte Treffer gegen Werder von bislang 44 Bundesligatoren. Gegen keinen anderen Gegner traf der 29-Jährige häufiger.

Sieben Minuten später erhöhte Vestergaard nach einer Ecke per Kopf auf 2:0 für die Gäste. Der Däne, der von Januar 2015 bis Sommer 2016 für Werder gespielt hatte, verzichtete auf einen Jubel an alter Wirkungsstätte. Der verdiente Rückstand und das erneut passive Spiel war zuviel für die Bremer Anhänger, die wiederholt laut pfiffen.

Immerhin rafften sich die Hanseaten bis zur Pause noch einmal auf. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit kam Thomas Delaney unverhofft zur großen Anschluss-Chance, drosch den Ball nach einer Verwirrung im Gladbacher Stafraum im Anschluss an einen Freistoß aber über das Tor.

Mit einem Doppelwechsel und einer taktischen Änderung zur Pause versuchte Nouri Schadensbegrenzung. Florian Kainz und Izet Hajrovic kamen für Milos Veljkovic und Philipp Bargfrede. Bremen spielte nun mit Vierer-Abwehrkette und deutlich mehr Mut.

Mehr als die Gelegenheiten von Kapitän Zlatko Junuzovic (62.) und Maximilian Eggestein (90.+2) per Weitschuss sprangen aber nicht mehr heraus. Die schnelle Gladbacher Offensive blieb stets gefährlich. Allein Hazard hätte das Spiel einige Male vorzeitig entscheiden können. Stindl traf in der 84. Minute sogar noch einmal den Pfosten.

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