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Robert Lewandowski trifft gegen Wolfsburg auch schon mal fünffach in einer Viertelstunde.

© Reuters

Fußball-Bundesliga: Unsere Fragen an den 23. Spieltag

Nachhilfe in Geschichte. Deppen im Norden. Angst vor Lewandowski. Und sonst? Unsere Fragen an den 23. Bundesliga-Spieltag.

Wer braucht ein bisschen Nachhilfe in Geschichte?

Pal Dardai weiß schon, wie das Spiel seiner Hertha heute Abend in Köln ausgehen wird. Da treffen zwei gut organisierte Teams aufeinander, die großen Wert auf defensive Stabilität legen. „Von der Papierform her sieht es aus wie ein 0:0“, sagt Dardai. Ein Blick in die Fußballgeschichtsbücher aber lehrt: Es hat noch nie ein 0:0 gegeben, wenn Hertha BSC beim 1. FC Köln gespielt hat. Statistisch gesehen spricht daher alles für einen 1:0-Sieg der Berliner: Von den vergangenen sechs Spielen in Müngersdorf hat Hertha fünf gewonnen.

Welcher Nordverein ist der größere Depp?

Der Hamburger SV will mit Werder Bremen vermutlich genauso viel zu tun haben wie Werder Bremen mit dem Hamburger SV. Auffällig ist aber, dass beide Nordklubs eine gemeinsame Aversion gegen Aufsteiger besitzen und an diesem Wochenende zufälligerweise beide gegen einen Aufsteiger antreten müssen. Die Hamburger (zu Hause gegen Ingolstadt) haben ihre jüngsten drei Bundesliga-Heimspiele gegen Aufsteiger jeweils zu null verloren. Die Bremer, die Darmstadt 98 empfangen, warten schon seit fünf Spielen auf einen Sieg gegen einen Aufsteiger. Also: Nur keine Angst vor der Blamage.

Wo hat sich der Grippevirus gemütlich eingerichtet?

Das Epizentrum scheint sich derzeit am Mittellandkanal zu befinden, auf freier Strecke zwischen Hannover und Berlin. In Wolfsburg hatte es zwischenzeitlich selbst Trainer Dieter Hecking erwischt. Insgesamt fehlten dem VfL im Training elf Profis, darunter neben dem verletzten Stammtorhüter Diego Benaglio auch dessen Ersatzmann Koen Casteels. Zum Glück spielen die Wolfsburger am Samstag ja nur gegen die Bayern und diesen harmlosen Stürmer aus Polen.

Wo ist die Hölle für Stürmer – und das Paradies zugleich?

In Ingolstadt. Der Aufsteiger hat ohnehin nur 16 Tore in nunmehr 22 Saisonspielen erzielt. Davon entfallen ganze neun auf die fünf Stürmer des FCI (Robert Lewandowski braucht dafür gegen den VfL Wolfsburg – statistisch gesehen – etwas mehr als eine Viertelstunde.) Und Moritz Hartmann verfälscht diese Bilanz gleich doppelt: Zum einen kommt er allein auf fünf Treffer, zum anderen resultierten vier davon aus Elfmetern. Statt ausgedehntem Torschusstraining und verschärfter Rhetorik bekommen die Ingolstädter Stürmer von ihrem Trainer viel Verständnis. „In meinem System ist es brutal schwer, Tore zu erzielen“, sagt Ralph Hasenhüttl, der früher selbst Stürmer war. „Die Stürmer kommen selten dazu, sich zu belohnen. Sie sind sich aber meiner Wertschätzung sicher.“ Tore werden eh überschätzt.

Und sonst?

Gibt es nach 53 Jahren Bundesliga schon wieder was Neues. Nachdem am Wochenende erstmals ein renitenter Trainer eine Spielunterbrechung erzwungen hat, wird jetzt zum ersten Mal ein Bundesligaspiel (Eintracht Frankfurt gegen Schalke 04) am Sonntagabend um 19.30 Uhr angepfiffen. Der Grund diesmal: vier deutsche Vereine in der Europa League. Der Grund ab der übernächsten Saison: mehr Geld aus dem Fernsehvertrag.

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