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Daumen hoch. Bei Werder Bremen und Alexander Nouri läuft es wie am Schnürchen.

© Carmen Jaspersen/dpa

Fußball-Bundesliga: Unsere Fragen an den 31. Spieltag

Wer wird Aprilmeister? Warum lassen sich die Bayern so viel Zeit mit der Meisterschaft? Und: Bleibt Dortmund so launisch wie das Wetter? Unsere Fragen an den Spieltag.

Wo ist es ein bisschen spät geworden?

Beim FC Bayern haben sie die Meisterschaft zuletzt immer schon im Herbst gefeiert – diesmal müssen sie froh sein, wenn es überhaupt für den April reicht. Dafür darf Leipzig nicht gegen Ingolstadt gewinnen und die Münchner müssen drei Punkte in Wolfsburg holen. Wolfsburgs Trainer Andries Jonker hat zwischen 2009 bis 2012 als Co-Trainer in München gearbeitet und diesen nach der Entlassung von Louis van Gaal noch in die Champions League geführt. Heute schwärmt er demonstrativ vom „sehr guten Draht zu den Spielern, mit denen ich damals gearbeitet habe“. Mit den Herrschaften aus der Chefetage verstand er sich allerdings nicht so gut. Als ihm die Bayern nach einem Intermezzo bei der zweiten Mannschaft nur einen Job als Jugendtrainer anboten, ließ Jonker ausrichten, er fühle sich „verarscht“, und: „Da sind zu viele da, vor allem für sich selbst.“ Das dürften sich die angesprochenen Herren Rummenigge und Hoeneß gemerkt haben.

Wer wird Aprilmeister?

Vieles spricht für den SV Werder. In den fünf Spielen dieses Monats haben die Bremer vier gewonnen, keines verloren und dabei 16 Tore geschossen. Die Chancen auf einen Ausbau dieser Serie stehen so schlecht nicht. Am Samstag gastiert die Abordnung Hertha BSC im Weserstadion, und die verbreitet bekanntlich wenig Schrecken in auswärtigen Stadien. Werders Trainer Alexander Nouri sagt, was man so sagt, wenn man weder hoch- noch tiefstapeln will: „Hertha ist Fünfter und hat genügend Qualität. Wir wollen zu Hause das Spiel gewinnen, aber es wird ein ganz enges Spiel.“ Mal sehen, was der launische April dazu sagt.

Wo können Zocker auf einen Schlag viel Geld machen?

In Dortmund, wo seit Mittwochabend so intensiv gefeiert wird wie lange nicht mehr. Gleich nach dem dramatischen 3:2 im Pokal beim FC Bayern fanden zwei Bierkästen ihren Weg in die Dortmunder Kabine. Wahrscheinlich hat sich auch Thomas Tuchel ein Fläschchen gegönnt, obwohl der Asket auf dem Dortmunder Trainerstuhl sonst im Verdacht steht, im Sinne einer angemessen Rehabilitationsphase nur laktosefreie Milch zuzulassen. Wenn mal die Party von München nicht den Blick für das Spiel daheim gegen den 1. FC Köln vernebelt. Bisher hat der BVB in dieser Saison noch jeden Feiertag mit einem Kater im Alltag bezahlt. Dem 1:0 in der Bundesliga-Hinrunde gegen Bayern folgte ein 1:2 in Frankfurt, dem 1:0 über Leipzig ein 1:2 in Darmstadt, dem 4:0 über Benfica Lissabon ein 1:2 in Berlin. Diese Borussia ist so launisch, dass sogar der April neidisch wird. Die Quoten für einen Kölner Sieg in Dortmund stehen in ausgesuchten Wettbüros bei bis zu 1:12.

Wer steuert auf eine Rekordserie zu?

Darmstadt 98 fiebert dem dritten Sieg in Folge entgegen. Wer gegen Schalke gewinnt und in Hamburg, der muss sich auch vor Freiburg nicht fürchten. Und dass nach diesem Spieltag dennoch der Abstieg feststehen dürfte – passt das nicht wunderbar zu den Launen des Aprils?

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