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DFB-Präsident Theo Zwanziger.

© dapd

Fußball: DFB-Präsident Zwanziger einstimmig wiedergewählt

Der Deutsche Fußball-Bund hat Theo Zwanziger erneut das Vertrauen ausgesprochen. Der DFB-Präsident wurde ohne Gegenstimme wiedergewählt - räumte vor seiner dritten Amtszeit aber auch Fehler ein.

Happy End für Theo Zwanziger nach einem turbulenten Jahr: Ohne Gegenstimmen wurde der 65-Jährige aus Altendiez beim Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) von den 255 Delegierten als Präsident wiedergewählt. "Ich freue mich über Ihr Vertrauen, ich werde auch versuchen, mein Bestes zu geben. Ob es immer gut genug ist für den Verband, werden wir am Ende der drei Jahre feststellen", sagte Zwanziger, der seine dritte Amtszeit im größten Sportfachverband der Welt mit 6,7 Millionen Mitgliedern antritt.

Trotz der zunächst geplatzten Vertragsverlängerung mit Bundestrainer Joachim Löw im Frühjahr, seines unzureichenden Krisenmanagements in der Schiedsrichter-Affäre Manfred Amerell/Michael Kempter und des jüngsten "Kabinentheaters" um Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte sich Zwanziger in Essen feiern lassen.

Der Jurist räumte aber auch Fehler bei den ersten Verhandlungen mit Löw und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff ein. "Wir hatten drei oder vier Tage, in denen wir miteinander hätten sprechen müssen, und wir haben es nicht getan. Dass ich damals nicht zum Telefonhörer gegriffen habe, tut mir heute noch außerordentlich leid", sagte Zwanziger. "Was passiert ist, hätte nicht passieren dürfen." Erneut lobte der DFB-Chef Matthias Sammer, dem nach einem Kompetenzgerangel mit Löw Abwanderungsgedanken nachgesagt wurden: "Er ist manchmal ein bisschen nervig. Aber er ist ein großartiger Sportdirektor. Ich wünsche mir die Zusammenarbeit mit Matthias Sammer, solange er es für richtig hält." Ligachef Reinhard Rauball stellte dem Profifußball in Deutschland ein glänzendes Zeugnis aus: "Fußball ist so populär wie noch nie. Ein Ende des Wachstums kann ich nicht erkennen", meinte der Präsident von Borussia Dortmund, warnte aber davor, sich auf den Erfolgen auszuruhen. Rauball verwies auf die 83 Millionen Euro, die die Liga jährlich in die Nachwuchszentren investiert.

Als Erfolgsstory sieht Zwanziger das Abschneiden der DFB- Auswahlteams im vergangenen Jahr. Zudem warb er für sein gesellschaftliches Engagement, der Bundestag stand unter dem Motto "Fußball ist Zukunft. Emotional, sozial, nachhaltig." "Also, wenn Sie wollen, werde ich Sie noch einmal drei Jahre nerven", sagte Zwanziger in seiner "Bewerbungsrede". Er tue dies nicht, weil er - wie Journalisten oft behaupten würden - mit dem Amt kokettiere. Überhaupt beklagte sich der DFB-Präsident über "eine mediale Betrachtung, die nicht immer der Realität gerecht wird".

Bundeskanzlerin Merkel hatte beim Festakt am Donnerstagabend einen Seitenhieb gegen Zwanziger gesetzt. "Ein Bild hat gefehlt", meinte die Regierungschefin, nachdem auf der Großleinwand Szenen von ihr als Begleiterin und Zuschauerin des Fußballs eingeblendet wurden.

Sie meinte das Kabinenfoto von ihr mit Mesut Özil, bei dem sich Zwanziger übergangen fühlte. Zwanziger wollte nichts mehr von diplomatischen Verwicklungen wissen: "So gravierend war das alles nicht." (dpa)

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