zum Hauptinhalt

Fußball: Die Liga legt los

Die Partie Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach eröffnet heute Abend die 43. Bundesliga-Saison. Die Verfolger des Meisters stehen schon in den Startlöchern - und die WM wirft ihre Schatten voraus.

Düsseldorf (05.08.2005, 13:08 Uhr) - Die Konkurrenten eröffnen die Jagd auf den FC Bayern München. Nach dem Saison-Auftakt des deutschen Rekordmeisters gegen Borussia Mönchengladbach am Freitagabend (20.30 Uhr, live in der ARD) greifen die übrigen Titelaspiranten am Wochenende ins Geschehen ein. Ähnlich wie der sehenswerte Confederations Cup soll auch die 43. Bundesliga-Spielzeit die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft schüren. Das setzt jedoch ein spannenderes Finale als im zurückliegenden Frühjahr voraus. Vor allem Schalke 04 will für mehr Spannung an der Tabellenspitze sorgen. «Wir waren Zweiter in der Meisterschaft und im Pokal, und niemand will sich verschlechtern, das ist klar», sagte Trainer Ralf Rangnick.

Groß ist die Hoffnung, dass sich der positive Trend mit Rekord- Einnahmen beim Dauerkarten-Verkauf und Trikotsponsoring auch im sportlichen Bereich niederschlägt. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht: «Im Schatten der Supersause» («Spiegel») im Sommer 2006 wollen sich viele Asse aus dem In- und Ausland für einen Stammplatz in ihren Nationalteams empfehlen. Hoffnung macht zudem der Zuwachs an Stars: Die «Neuen» wie Rafael van der Vaart (HSV), Jesper Grönkjaer, Jon Dahl Tomasson (beide VfB Stuttgart), Ali Karimi (FC Bayern München) und Rückkehrer Lukas Podolski (1. FC Köln) könnten helfen, das angeschlagene internationale Renommee der Liga zu verbessern.

Euphorische Stimmung herrscht derzeit «auf Schalke». Sage und schreibe 100 000 Fans kamen zur Saison-Eröffnungsfeier des Revier- Clubs. Neuzugänge wie Fabian Ernst, Kevin Kuranyi und Sören Larsen sollen helfen, den Traum von der ersten Meisterschaft seit 48 Jahren wahr werden zu lassen. Zwar untermauerten die «Knappen» mit ihrem Ligapokal-Sieg ihre Ambitionen, konnten sich aber nicht so recht über den ersten Titel der Saison freuen. Den Spielmacher Lincoln fehlt nach seiner mit Rot bestrafen Spuckattacke nicht nur am Sonntag gegen den 1. FC Kaiserslautern, sondern auch in zwei weiteren Punktspielen.

Von der erstaunlichen Schalker Frühform sind die Stuttgarter noch weit entfernt. Beim 0:1 im Ligapokal-Finale am Dienstag blieb die Elf von Giovanni Trapattoni den Nachweis einer Spitzen-Mannschaft schuldig. Nicht zuletzt deshalb geht vor dem Spiel beim MSV Duisburg die Angst vor einem Fehlstart um. Viel wird davon abhängen, wie schnell die spät verpflichteten Neuzugänge Grönkjaer und Tomasson integriert werden können. «Vielleicht brauchen wir noch vier bis fünf Spiele mehr, aber es gibt keinen Grund zur Sorge», sagte Trapattoni.

Nicht minder groß ist die Erwartungshaltung in Bremen. Torsten Frings (FC Bayern), Patrick Owomoyela (Arminia Bielefeld) und der Brasilianer Naldo (Juventude) sollen die Lücken schließen, die Valérien Ismael (FC Bayern) und Ernst hinterlassen haben. Bis auf den verletzten Torwart Tim Wiese sind gegen Arminia Bielefeld alle Mann an Bord. Dennoch warnt Nationalspieler Tim Borowski, den Gegner zu unterschätzen: «Das wird kein Selbstgänger. Wir haben im vorigen Jahr gegen Teams wie Mainz und Bielefeld viele Punkte liegen lassen.»

Neben Schalke, Stuttgart und Bremen werden Bayer Leverkusen (in Frankfurt), Hertha BSC (in Hannover) und dem Hamburger SV (gegen Nürnberg) gute Chancen im Kampf um die internationalen Plätze eingeräumt. «Wir brennen darauf, endlich mal einen Top-Start hinzulegen», sagte HSV-Coach Thomas Doll, der erstmals ein Bundesliga-Team auf die Saison vorbereitet hat. Nach Meinung von Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer sollte der Einzug ins UI-Cup- Endspiel gegen Valencia nicht überwertet werden: «Der UI-Cup hat die Vorbereitung garniert, aber das Hauptaugenmerk gilt der Bundesliga.»

Besonders heiß auf den Liga-Start sind die Aufsteiger aus Köln, Duisburg und Frankfurt. Alle drei Clubs verfügen nicht nur über neue Stadien, sondern auch über viel Tradition. Immerhin machten sie im Bundesliga-Gründungsjahr 1963 die ersten drei Plätze unter sich aus. Von solchen Zielen wagen alle drei derzeit allenfalls zu träumen. (Von Heinz Büse, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false