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Fußball: Dopingjäger: "Zu wenig Bluttests"

Dopingjäger Fritz Sörgel hat den künftigen Umfang der Blutkontrollen im deutschen Profi-Fußball als „eine große Farce“ kritisiert.

„Es wird überhaupt nichts dabei herauskommen und wenn doch, dann hätte der Fußball ein riesiges Problem“, schrieb der Pharmakologe in der Münchner Zeitung „TZ“ (Samstag). Der Deutsche Fußball-Bund und die Nationale Anti-Doping-Agentur Nada hatten sich zuvor darauf geeinigt, dass von den 500 Trainingskontrollen in der neuen Spielzeit 75 Bluttests sein werden. „Wenn das das Ergebnis der langen Verhandlungen zwischen DFB und NADA sein soll, kann ich wirklich nur lachen“, meinte Sörgel.

Die Blutkontrollen verteilen sich auf alle Teams aus Bundesliga, Zweiter Liga sowie die A-Nationalmannschaft und alle Juniorenteams des DFB. Im Schnitt muss jeder der 36 Profivereine also mit weniger als zwei Besuchen der Nada-Tester rechnen, bei denen auch Bluttests vorgenommen werden. Alle anderen Kontrollen sind Urinproben.

Durch die geringe Anzahl der Tests sei es nicht möglich, einen Blutpass zu erstellen, erklärte Sörgel. Zudem gebe es durch die neue Vereinbarung 15 Prozent weniger Urinkontrollen. „Das ist ein reiner Kuhhandel und sonst nichts“, urteilte Sörgel und nannte den DFB die „bremsende Kraft“. Der Verband wolle nicht, „dass etwas Unangenehmes ans Tageslicht kommt“. Wenn dem DFB wirklich etwas an intensiven und qualitativ hochwertigen Doping-Kontrollen gelegen sei, müsse er mehr Geld investieren, befand der Wissenschaftler. (dpa)

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