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Fußball-EM 2012: Platini droht Ukraine indirekt mit EM-Entzug

UEFA-Präsident Michel Platini erhöht den Druck und hat EM-Gastgeber Ukraine ein Ultimatum bis Mitte Juni gestellt: Der Co-Organisator der Fußball-EM 2012 habe jetzt noch zwei Monate Zeit, den Rückstand bei den Vorbereitungen aufzuholen.

Das erklärte der Franzose am Donnerstag nach einer zweitägigen Tour durch die vier ukrainischen Ausrichterstädte. Indirekt drohte er den Osteuropäern damit erneut mit dem EM-Entzug. „Wir können keine Zeit mehr verlieren. Die Ukraine hat zwei Monate Zeit, deutliche Fortschritte zu zeigen“, so Platini nach einem Treffen mit Präsidenten Viktor Janukowitsch, der prompt sofortige Besserung gelobte.

Durch die Wirtschaftskrise, den ungewöhnlich harten Winter und politische Gerangel um Geld und Einfluss lagen die Bauarbeiten an Stadien, Flughäfen und Straßen monatelang brach. Allein mit den Maßnahmen im Final-Stadion in Kiew sind die Organisatoren mehr als fünf Monate im Verzug. Ohne ein funktionstüchtiges Stadion in Kiew werde es keine EM-Endrunde in der Ukraine geben, hatte die UEFA-Exekutive immer wieder erklärt. Deutschland stehe als zweiter Ausrichter neben Polen bereit, wurde Platini am Mittwoch in ukrainischen Medien zitiert. Zudem steht seine Drohung im Raum, dass die Spielorte in der Ukraine auf zwei halbiert werden könnten.

Keine Probleme in Polen

„Es gibt keinen Plan B und auch keinen Plan C“, betonte der UEFA-Boss und zeigte sich zuversichtlich, dass seine deutliche Botschaft diesmal angekommen sei: „Präsident Janukowitsch hat mir garantiert, dass die Arbeiten gemacht und rechtzeitig fertig werden.“ Platini bereiste die Spielstätten Donezk, Charkow und Lwiw (Lemberg). In Polen wird in Warschau, Danzig, Posen und Breslau gespielt. Von dort meldet die UEFA keine Probleme.

Obwohl die Ukraine seit Monaten kurz vor dem Staatsbankrott steht, will die Regierung in diesem Jahr rund 100 Millionen Euro für die Vorbereitungen der EM 2012 zur Verfügung stellen. Sogar Janukowitsch hatte eingeräumt, die gegenwärtige Infrastruktur sei in „katastrophaler Verfassung“. Sein Land werde jetzt „den höchsten Gang“ einlegen und den Rückstand wettmachen“. (dpa)

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