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Fußball im Fernsehen: Zwanziger: Nationalelf nie im Pay TV

Die Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft sollen immer im frei empfangbaren Fernsehen zu sehen sein. Das versprach jetzt DFB-Präsident Theo Zwanziger.

Einen Wechsel in das Bezahlfernsehen (Pay TV), wo die Bundesliga-Partien live gezeigt werden, schloss Theo Zwanziger kategorisch aus. "Ich kann versprechen, dass die Nationalelf nie im Pay TV verschwinden wird. Sie gehört unseren Fans", erklärte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Interview mit der "Bild am Sonntag".

Zwanziger äußerte "eine große Sympathie" für die Verlängerung des Vertrages mit ARD/ZDF. "Wenn ARD und ZDF bereit sind, uns beispielsweise Sendezeiten zu geben für Spots gegen Rassismus und Gewalt oder für Integration und Fairplay, dann ist das auch ein gewisser Wert für uns", argumentierte der DFB-Präsident. Allerdings habe der DFB kein Geld zu verschenken. Der Länderspielvertrag mit den öffentlich-rechtlichen Sendern, der auch den DFB-Pokal und die Regionalliga beinhaltet, hat ein Volumen von rund 400 Millionen Euro und endet im Sommer 2009.

DFB-Pokal wird separat vermarktet

Von der Saison 2009/10 an will der DFB neben den Länderspielen den DFB-Pokal separat vermarkten. Auf der veränderten Plattform wäre dann Platz für das Bezahlfernsehen. "Hier ist viel Vermarktungspotenzial vorhanden. Die meisten Spiele kommen ja noch nicht live im TV - und genau da könnte das Pay TV eine Rolle spielen. Vielleicht auch das Free TV", erläuterte Zwanziger die Planungen. Eine Arbeitsgruppe, der auch Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) angehört, bereitet die Ausschreibung vor. Verhandlungszeitraum ist für Zwanziger das zweite Halbjahr 2008.

Vor der Ausschreibung der Pokalrechte will der DFB zunächst die im Frühjahr 2008 geplante Ausschreibung der Bundesligarechte abwarten. Die mit der Vermarktung beauftragte Agentur Sirius hat der DFL für den Zeitraum bis 2015 insgesamt drei Milliarden Euro garantiert. Für das Bieterverfahren um die Bundesliga-Rechte hat NDR-Intendant Jobst Plog das ZDF davor gewarnt, sich mit "abenteuerlichen Angeboten um eine 22-Uhr-Sportschau" zu bemühen. Ein Szenario könnte sein, dass die Bundesliga-Berichte samstags nicht wie bisher in der ARD- Sportschau um 18:30 Uhr, sondern erst um 22 Uhr im Free TV laufen dürfen. Das ist der Sendeplatz des "Aktuellen Sportstudios" im ZDF.

Plog bot in der "Süddeutschen Zeitung" einen Handel zwischen ARD und ZDF an. "Ich rate dem ZDF dringend, sich in dieser Frage abzusprechen. Es könnte ja an anderer Stelle kompensiert werden - zum Beispiel könnte das ZDF einige Fußballpokalspiele mehr zeigen als die ARD", schlug er vor. "Das ist sehr spekulativ. Wir müssen abwarten, welche Pakete überhaupt ausgeschrieben werden", sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. (svo/dpa)

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