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Fußball: Lorant-Wechsel nach Siegen geplatzt

Der schon als perfekt gemeldete Wechsel von Fußball-Trainer Werner Lorant zum Zweitligisten Sportfreunde Siegen ist geplatzt. Die Siegener reagierten mit Verärgerung auf den angeblichen Sinneswandel von Lorant.

Istanbul - Wie der Coach des türkischen Clubs Sivasspor am Mittwoch über seinen Anwalt mitteilen ließ, wird Lorant nicht nach Deutschland zurückkommen. Die Siegener hatten am vergangenen Donnerstag gemeldet, dass Lorant künftig bei ihnen auf der Bank sitze.

Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, sagte der 57-Jährige bei einer Pressekonferenz in Sivas: «Ich habe hier keinen Halbjahresvertrag, sondern einen Vertrag bis Saisonende.» Er sei kein Trainer, der einen bestehenden Vertrag einfach hinwerfe und gehe. Lorant sollte in Siegen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2006 bekommen, der sich im Fall des Klassenverbleibs automatisch um eine Spielzeit verlängert hätte.

Der ehemalige Trainer von 1860 München bestätigte, dass es auf Wunsch des Siegener Clubs ein Gespräch in München gegeben habe. «Das Gespräch dauerte alles in allem eine Stunde. So wie sie gekommen sind, sind sie auch wieder gegangen.» Er sei nicht für Vertragsverhandlungen nach Deutschland geflogen, sondern um mit seiner Familie in München den 14. Geburtstag seines Sohnes zu feiern.

Die Siegener reagierten mit Verärgerung auf den angeblichen Sinneswandel von Lorant. «Das ist irgendwie komisch. Er hat uns eindeutig zugesagt und mit uns einen Handschlag-Vertrag geschlossen», sagte Rolf Bleck, Sportlicher Leiter der Siegener. Nach eigenen Aussagen steht Bleck momentan nicht in Kontakt mit Lorant. Lorants Anwalt habe den Verein zunächst darüber informiert, dass der Coach einen Auflösungsvertrag in der Türkei unterschreiben werde, betonte Bleck. Deshalb hatten die Sportfreunde auch nicht nach einer Alternative gesucht: «Es gibt keinen Plan B», sagte Bleck.

Siegen hatte die Verpflichtung von Lorant als Nachfolger von Jan Kocian am 9. Februar bekannt gegeben. Der letzte deutsche Verein, den Lorant betreut hatte, war 2003 der jetzige Siegener Liga-Konkurrent LR Ahlen. In der Türkei trainierte Lorant für kurze Zeit den türkischen Spitzenclub Fenerbahce Istanbul. Der Aufsteiger Sivasspor schaffte es unter seiner Führung bis auf Rang fünf der türkischen Süper Lig. Nach einer Serie von Niederlagen nimmt der Club zurzeit den siebten Platz mit 25 Punkten Rückstand auf den Tabellenführer Fenerbahce ein. (tso/dpa)

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