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Fußball: Rehhagel bleibt "Rehakles"

Otto Rehhagel bleibt Fußball-Nationaltrainer in Griechenland. Der 67 Jahre alte Coach hat seinen Vertrag beim Verband EPO um zwei weitere Jahre verlängert.

Athen - Nach einer Entscheidung des Herzens bleibt «König Otto» Griechenland treu und will den EM-Champion als Trainer zur Europameisterschaft 2008 führen. Ungeachtet des Scheiterns in der Ausscheidung zur WM-Endrunde 2006 in Deutschland und einiger guter Angebote zum Wechsel, entschloss sich der 67 Jahre alte deutsche Coach, seinen Vertrag beim griechischen Verband EPO um zwei weitere Jahre zu verlängern. «Ich konnte nicht anders entscheiden», erklärte Rehhagel am Montag auf einer Pressekonferenz in Athen. Er sprach von einer Herzensangelegenheit und zeigte sich vor allem sehr erfreut über die breite Unterstützung im Lande. Verband, Nationalspieler und Fans hatten sich hinter «Rehakles» gestellt und ihn zum Weitermachen aufgefordert.

«Wir werden ihn weiter unterstützen, damit er uns wieder dorthin führt, wo er uns bislang gebracht hat», lobte EPO-Chef Vassilis Gagatsis den deutschen Erfolgscoach, der den Griechen mit dem sensationellen Gewinn des Europameister-Titels 2004 den größten Erfolg der Verbands-Geschichte beschert hat. Die Einigung mit Rehhagel zur Verlängerung des am Jahresende auslaufenden Vertrages sei einstimmig gewesen, betonte Gagatsis.

Im Fall der Qualifikation wird für Rehhagel die Euro 2008 in Österreich und der Schweiz voraussichtlich der krönende Abschluss seiner langen und erfolgreichen Trainer-Tätigkeit sein. Wie der staatliche griechische Rundfunk berichtete, erhält der seit dem 9. August 2001 für die Hellenen tätige Rehhagel wie bisher 800.000 Euro Jahres-Gage. «Er wollte nicht mehr Geld. Er wollte nur, dass wir uns hinter ihn stellen. Und das wollen wir», stellte Gagatsis klar.

Bei den Anhängern löste Rehhagels Zusage Begeisterung aus. «Darauf haben wir seit Wochen gewartet. Unser Otto hat das große Ja gesagt und wir sind alle glücklich», meinte ein Fan unmittelbar nach Bekanntwerden der Vertragsverlängerung im Radio. Seit dem EM-Triumph in Portugal lieben die Griechen ihren «Rehakles». Seinem Ansehen konnte auch das verpasste WM-Ticket nach Deutschland nichts anhaben. «Otto für immer in Griechenland», skandierten tausende Fans trotz des bitteren K.o. für die WM-Endrunde.

Schon in der Vorwoche hatte es erste Anzeichen für die Fortsetzung des Rehhagelschen Engagements gegeben. Mit der Berufung von drei neuen Spielern in den Kader für das Ungarn-Länderspiel an diesem Mittwoch setzte der Coach das Zeichen, dass er den nötigen Neuaufbau in dem recht alten Kader des Europameisters in die Wege leiten will. «Mit der Erneuerung seines Kaders zeigt er, dass er zu bleiben plant», schrieb die Zeitung «Kathimerini». (Von Takis Tsafos, dpa)

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