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Van der Vaart und Jol

© dpa

Fußball: Van der Vaart aus Kader gestrichen - HSV verliert

Seit Wochen nehmen Spekulationen und das Hin und Her um einen Wechsel Van der Vaarts zu Real Madrid nicht ab. HSV-Trainer Martin Jol reichte es jetzt: Van der Vaart blieb auf der Bank - und der Hamburger Sportverein vergeigte.

Ohne seinen umworbenen Kapitän Rafael van der Vaart hat Fußball-Bundesligist Hamburger SV am Samstagnachmittag sein erstes Spiel des Emirates Cups in London mit 1:2 (0:1) gegen Real Madrid verloren. Zuvor hatte HSV-Trainer Martin Jol van der Vaart aus dem Kader gestrichen. "Er ist momentan mental nicht zu hundert Prozent da. Deshalb kann ich ihn nicht gebrauchen", sagte der Niederländer. Sichtlich genervt äußerte sich Jol über das nicht enden wollende Transfergerangel zwischen dem HSV und den "Königlichen" um den Mittelfeld-Star. "Das dauert jetzt schon drei Wochen an - deshalb habe ich ihm heute gesagt: Du spielst nicht!", erklärte Jol.

Der 52-Jährige hofft auf eine baldige Klärung des Hickhacks. "So kann es nicht weitergehen", sagte van der Vaarts Landsmann. Zu Zahlen wollte sich Jol nicht äußern, bestätigte aber, dass der HSV unter einer Ablöse von 13 Millionen Euro nicht mit sich reden lasse. Insgeheim scheint er seinen Starspieler schon fast abgeschrieben zu haben und forderte Madrid zur Zahlung der geforderten Summe auf: "Die müssen das zahlen, was wir verabredet haben. Sonst ist es fast lächerlich. Real weiß doch auch, dass van der Vaart vielleicht sogar das Doppelte wert ist."

Schwierige Suche nach einem ebenbürtigen Ersatz

Der Verzicht auf den 25 Jahre alten Offensivspieler veranlasste Jol zur Systemumstellung. "Ohne ihn können wir nicht mit Raute spielen. Das 4-3-3-System passt besser zu Jarolim, Trochowski und de Jong", verriet Jol vor dem Spiel. Eine Woche vor dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal beim Zweitligisten FC Ingolstadt probte der Stevens-Nachfolger damit schon mal ohne van der Vaart. Vielleicht wird der HSV aber auch noch mal auf dem Transfermarkt aktiv. "Wir haben Verstärkungen im Auge, werden noch den ein oder anderen Transfer machen. Es ist aber nicht leicht, einen Spieler seiner Güte zu einem akzeptablen Preis zu bekommen", sagte Sportchef Dietmar Beiersdorfer.

Das Wechseltheater ließ das Kräftemessen beider Mannschaften auf dem Rasen fast in Vergessenheit geraten. Der HSV bot dem von Bernd Schuster betreuten spanischen Meister über die gesamte Spielzeit gut Paroli. Beim Real-Führungstreffer sah die Abwehr der Hanseaten allerdings nicht gut aus, Ruud van Nistelrooy (25.) konnte aus kurzer Distanz ungehindert einschieben. Mit seinem sehenswerten Schlenzer von der Strafraumgrenze besorgte der zur Halbzeit eingewechselte Mohamed Zidan (53.) den Ausgleich. Doch fünf Minuten vor dem Ende traf Nachwuchsspieler Daniél Parejo Munoz zum 2:1 für Real. Am Sonntag trifft der HSV an gleicher Stelle auf Juventus Turin. (mpr/dpa)

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