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Mit Ante Sapina stand die mutmaßliche Nummer eins der Wettbetrüger im Zeugenstand des Bochumer Landgerichts.

© dpa

Fußball-Wettskandal: Ante Sapina belastet Ex-Profi Cichon

Der Berliner Ante Sapina hat im Zeugenstand des Bochumer Landgerichts seine Beteiligung am größten Wettskandal des europäischen Fußballs gestanden. Sapina belastete den früheren Profi Thomas Cichon erneut schwer.

"Cichon war für mich der Häuptling", sagte "Zockerkönig" Ante Sapina am Mittwoch im Zeugenstand des Bochumer Landgerichts. Wenn Fußballspiele des VfL Osnabrück manipuliert werden sollten, habe VfL-Spieler Cichon auf jeden Fall auf dem Platz stehen müssen. Bei der Partie gegen Augsburg am 17. April 2009 habe der Profi zum Beispiel eindeutig in den Spielverlauf eingegriffen. "Das erste Tor ging meiner Meinung nach glasklar auf die Kappe von Cichon", sagte Sapina. Cichon selbst weist alle Manipulationsvorwürfe zurück.

Ante Sapina galt schon als Drahtzieher des Schiedsrichter-Skandals um Robert Hoyzer. Trotz seiner Verurteilung zu zwei Jahren und elf Monaten Haft im Jahr 2005 hatte er nur wenige Monate im Gefängnis gesessen. Vor dem Bochumer Landgericht gab er nun zu, bereits nach der WM 2006 wieder große Summen auf angeblich manipulierte Fußballspiele gesetzt zu haben. Später habe er auch selbst Spieler bestochen.

Die Partie Nürnberg gegen Osnabrück im Mai 2009 sei entgegen der Anklage aber nicht manipuliert worden. "Wenn ich davon ausgegangen wäre, dass das Spiel manipuliert ist, hätte ich 200.000 bis 300.000 Euro gesetzt", sagte Sapina den Richtern. Tatsächlich habe sich sein Einsatz aber auf nur 15.000 Euro belaufen.

Staatsanwalt Andreas Bachmann gab am Rande des Verfahrens bekannt, dass in den nächsten Tagen mit einer Anklage gegen Sapina zu rechnen sei. (dpa)

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