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Fußball-WM 2010: ''Südafrika braucht 1000 Busse''

Matthias Boddenberg, Leiter der deutschen Auslandshandelskammer in Südafrika, über Hilfe für die WM 2010.

Herr Boddenberg, Sie haben den Südafrikabesuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel, einer deutschen Wirtschaftsdelegation und dem Manager der Fußballnationalmannschaft, Oliver Bierhoff, organisiert.

Gab es konkrete Ergebnisse? Oder stand das Treffen im Vordergrund?

Natürlich gab es auch ein Gala-Dinner zu Ehren von Frau Merkel – mit Oliver Bierhoff und dem DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt. Dort kamen deutsche und südafrikanische Unternehmer ins Gespräch. Zuvor wurde aber intensiv gearbeitet. Es gab einen runden Tisch, ein Unternehmertreffen und einen Besuch im Soccer-City-Stadion – dort werden Eröffnungs- und Endspiel stattfinden.

Und die Ergebnisse?

Es wurde ein Trainingsprogramm vereinbart, das 45 000 Menschen erreichen soll, vor allem unterbeschäftigte und arbeitslose Jugendliche. Deutsche Firmen und Universitäten werden auch beratend bei einem Energiemasterplan für Südafrika tätig. Die Energieversorgung ist ein Problem, hier müssen kurzfristig neue Kapazitäten geschaffen werden, was viele Geschäftschancen für die deutsche Industrie beinhaltet. Südafrika wird zudem im Automobilbereich ein Programm erarbeiten, um den Standort für die hier vertretenen Daimler, BMW und VW zu sichern.

Welche Rolle spielte Oliver Bierhoff?

Seine Prominenz hat dazu beigetragen, dass sich die Unternehmer angenähert haben. Neben Jürgen Schrempp, der die Wirtschaftsdelegation leitete, waren mit Siemens, Solarworld, Berlin-Wasser oder der Commerzbank hochkarätige Firmen vor Ort, deren Vertreter allesamt Fußballfans sind. Für die gibt es keinen besseren Gesprächspartner als Oliver Bierhoff.

Es gab zuletzt Zweifel an der Fähigkeit Südafrikas, die WM auszurichten.

Die Fortschritte beim Stadionbau sind gewaltig. Wer die Stadien in Johannesburg oder Kapstadt sieht, hat keine Zweifel mehr. Probleme sind die weitere Infrastruktur und der Verkehr. Für die oft verstopften Straßen werden intelligente Verkehrsleitsysteme benötigt, außerdem fast 1000 Busse. Auch hierüber sind wir in engem Austausch, damit zur WM nicht nur der Ball, sondern auch der Verkehr rollt.

Das Gespräch führte Jürgen Rollmann.

Matthias Boddenberg, 49, ist Leiter der deutschen Auslandshandelskammer in Südafrika und betreute die Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel in das Land der WM 2010.

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