zum Hauptinhalt
Zum Verstecken. Jérôme Valcke.

© dpa/Sayao

Fußball-WM 2026: Fifa verschiebt Bewerbungsverfahren: "Schlechter Zeitpunkt"

Angesichts der Gesamtgemengelage rund um die Fifa ist es wohl eine gute Idee: Der Weltverband verschiebt das Bewerbungsverfahren für die WM 2026.

Das Bewerbungsverfahren für die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 wird verschoben. Das gab Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke auf einer Pressekonferenz im russischen WM-Spielort Samara bekannt. Zum jetzigen Zeitpunkt sei es Unsinn, mit dem Bieterverfahren zu beginnen, sagte Valcke. Ursprünglich sollten die Fifa-Mitglieder am Donnerstag über den genauen Ablaufplan informiert werden. Die WM-Vergabe sollte auf dem Fifa-Kongress 2017 in Kuala Lumpur stattfinden.

Die Entscheidung folgte gut eine Woche nach der Ankündigung von Joseph Blatter, sein Fifa-Präsidentschaftsamt im Zuge des neuerlichen Korruptionsskandals zur Verfügung zu stellen. Auch Valcke war im Zusammenhang mit einer Zehn-Millionen-Dollar-Zahlung von Südafrika an die CONCACAF-Konföderation unter Druck geraten. Der Franzose wies dies zurück. Es gebe keinen Grund, ihn zu beschuldigen. „Ich bin transparent wie ich nur kann.“

Derweil wurde bekannt, dass die Ära von Fifa-Präsident Joseph Blatter womöglich noch in diesem Jahr zu Ende geht. Im Juli wird das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbandes zusammenkommen und über den Termin des außerordentlichen Kongresses beraten. Das bestätigte die Fifa auf dpa-Anfrage, der genaue Termin der Exko-Sitzung soll noch in dieser Woche bekanntgegeben werden.

Laut des englischen Senders BBC soll der 16. Dezember eine mögliche Option für die Neuwahlen um das Präsidentschaftsamt sein. Der Fifa-Boss wird durch den Kongress bestimmt, mindestens drei Monate werden zur Vorbereitung des Treffens der 209 Mitgliedsverbände benötigt. Blatter hatte im Zuge des neuerlichen Korruptionsskandals von hochrangigen FIFA-Funktionären in der vergangenen Woche seinen Rückzug angekündigt. Seit 1998 ist der umstrittene Schweizer erster Mann des Weltverbandes.

Viele Deutsche wünschen sich Franz Beckenbauer als Nachfolger von Joseph Blatter

Wer Blatters Nachfolger werden soll? Der Kaiser Franz - wünschen sich 18 Prozent der Bundesbürger. Das ergab eine vom Magazin „Stern“ in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage. Damit landete der Franz Beckenbauer in dem Ranking noch vor DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Uefa-Chef Michel Platini (je 13 Prozent) sowie Ex-Weltfußballer Luis Figo (12) auf Platz eins.

Realistisch ist es aber nicht, dass Beckenbauer erster Mann des Fußball-Weltverbandes wird. Der frühere Welt- und Europameister hatte dies selbst ausgeschlossen. 2011 war der Ex-DFB-Teamchef nach vierjähriger Tätigkeit aus dem Fifa-Exekutivkomitee ausgeschieden. Beckenbauer gehörte damit jenem Gremium an, das bei der höchst umstrittenen Abstimmung am 2. Dezember 2010 die WM-Endrunden 2018 und 2022 an Russland und Katar vergeben hatte. (dpa)

Zur Startseite