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Sport: Fußball-WM-Qualifikation: Deutschlands Reserve hat keine Ruh

Endlich wird er wieder gebraucht. Nach dem Ausfall von Carsten Jancker wittert der von Rudi Völler zuletzt zum Torjäger a.

Endlich wird er wieder gebraucht. Nach dem Ausfall von Carsten Jancker wittert der von Rudi Völler zuletzt zum Torjäger a.D. degradierte Oliver Bierhoff gegen Finnland seine große Chance. "Ich bin bereit" - in drei Worte kleidete der Neu-Monegasse am Mittwoch im münsterländischen Billerbeck seinen Anspruch auf den Platz im Angriffszentrum neben Oliver Neuville.

Angesichts der großen Verletzungssorgen im Sturm - neben Carsten Jancker fällt auch Alexander Zickler definitiv aus - beglückte Völler den mit 31 Treffern in 57 Länderspielen erfolgreichsten aktuellen Nationalstürmer drei Tage vor dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel gegen die Finnen mit den schönsten Hoffnungen: "Die Möglichkeit ist sehr groß, dass er spielen wird", sagte der Teamchef. Extra für Bierhoff legte Völler am Mittwoch beim Trainingsspiel das Hauptaugenmerk auf hohe Flanken in den Strafraum. Denn im Moment der großen Stürmer-Not und der gefährdeten WM-Qualifikation rücken alle in Billerbeck zusammen. Bierhoffs heftige Kritik an Völler wegen der Nichtberücksichtigung beim 1:5 gegen England sei kein Thema mehr. "Das ist mit Rudi Völler geklärt", sagte Bierhoff.

Für den ältesten Akteur im 19-köpfigen Aufgebot geht es am Samstag um sehr viel. Und der 33-Jährige weiß, dass nur ein Argument für ihn überzeugend sprechen wird: Tore. Danach könnte er neue Ansprüche stellen, vorher übt sich der Diplomatensohn in weiser Zurückhaltung, auch wenn er durchblicken lässt, wie sehr er in den letzten Monaten darunter gelitten hat, als Auslaufmodell im DFB-Team zu gelten. Bierhoff: "Ich möchte nicht spielen, weil sich andere verletzen.". Die Hängepartie um ein mögliches Comeback von Ulf Kirsten hält er professionell von sich fern. "Die Diskussion gab es immer, wenn es in den vergangenen Jahren einen Engpass gab", sagte Bierhoff. Sie sei legitim, außerdem habe er ein "hervorragendes Verhältnis" zu dem früheren Konkurrenten im Sturmzentrum: "Er wäre hier immer herzlich willkommen."

Vor zwei Jahren war Bierhoff - übrigens an der Seite von Kirsten - beim letzten Sieg gegen Finnland (2:1) als zweifacher Torschütze der gefeierte Mann. Dieses Mal sollen ihm die Skandinavier zu einem Neuanfang in der Nationalmannschaft verhelfen, den Bierhoff auf Vereinsebene mit dem Wechsel vom AC Mailand zum AS Monaco vollzogen hat. "Es ist gut für den Kopf, wenn man irgendwo spielt, wo man nicht in Frage steht", sagte Bierhoff.

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