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Interview: Bierhoff: "Es war enttäuschend"

Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff über die Heimniederlage gegen England im letzten Länderspiel des Jahres.

Herr Bierhoff, Sie haben vor dem Spiel gesagt: Der letzte Eindruck bleibt. Welcher ist das?

Ein schlechter sicherlich. Das Spiel war für uns ein bisschen enttäuschend. Wir sind von der ersten Minute an nicht ins Spiel gekommen, waren immer einen Tick zu spät, hatten keinen Fluss und konnten das Spiel nie so gestalten, wie wir das normalerweise machen. Die Engländer waren jetzt nicht gerade überragend, aber sehr kontrolliert, diszipliniert und haben uns dadurch das Leben schwer gemacht.

Lag das vielleicht auch daran, dass einige Ihrer Spieler zu viel wollten und daher zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren?

Es ist schwer, wenn zu viele Spieler aus dem üblichen Gerüst fehlen, sich zu viele mit sich selbst beschäftigen und die Gruppe dadurch zu kurz kommt. Viele Mannschaftsteile haben so noch nicht zusammengespielt, und das hat man in den Abläufen gemerkt.

Wie beurteilen Sie diese Niederlage? Als Dämpfer? Als Pleite? Oder als Blamage?

Mit Dämpfer kann ich noch leben. Es ist auch ganz gut, wenn man sich bewusst wird, dass man immer wieder mehr geben muss. Zum Glück war es nur ein Freundschaftsspiel. Und wir können uns mit der Statistik ein wenig frei sprechen: Offensichtlich ist es unmöglich, in Berlin gegen England zu gewinnen.

Man könnte auch sagen: Ohne Ballack und Frings geht es eben nicht.

Das sehe ich nicht so. Auch diese Mannschaft kann anders spielen. Aber es ist unzweifelhaft, dass Michael Ballack und Torsten Frings große Qualität haben und wichtig für uns sind. Wenn sie nicht wichtig wären, hätte Joachim Löw nicht gesagt, dass es mit ihnen weitergeht. Gerade in einem solchen Spiel wäre ihre Erfahrung und Klasse sehr hilfreich gewesen.

Aufgezeichnet von Stefan Hermanns

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