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Kommentar: Schöne Probleme

Deutschland schafft es zwar nicht, 90 Minuten zu überzeugen, doch die Resultate stimmen. Michael Rosentritt über die günstige Ausgangsposition für die Nationalelf in der WM-Qualifikation.

Verlässlichkeit ist ein hohes Gut im deutschen Fußball. So gesehen war es beruhigend zu sehen, dass die Reflexe der deutschen Nationalmannschaft noch funktionieren. Im Zweifelsfall reicht dem Team von Joachim Löw auch eine gute Halbzeit, um die nötigen Resultate zu erzielen. Deutschland hat in der WM- Qualifikation 22 von 24 möglichen Punkten geholt und dabei viele Tore erzielt. Von den Zahlen her hätte es weit schlechter laufen können. Vier Wochen vor dem entscheidenden Spiel in Moskau besitzt das Team eine gute Ausgangsposition, den stressigen Play-off-Spielen aus dem Weg zu gehen und sich direkt für die Endrunde in Südafrika zu qualifizieren. Gegen die Russen reicht den Deutschen ein Unentschieden, vorausgesetzt sie besiegen Finnland im abschließenden Spiel.

Und dennoch hat sich ein Problem ins Spiel der deutschen Mannschaft gemogelt, das sie weiterhin gegen öffentliche Kritik anspielen lässt. Auch wenn es sich um ein Problem handelt, das große Fußballnationen wie Portugal, Frankreich, Kroatien oder Argentinien gerne hätten, weil bei ihnen nicht mal mehr die Resultate stimmen. Das Problem ist: Wie kann Deutschland mal wieder über 90 Minuten ein aktives, offensives und dominantes Spiel abliefern?

Doch die Situation in vier Wochen könnte schlechter sein: Die Russen müssen, die Deutschen sollten gewinnen. Danach kommt Finnland nach Hamburg; die Russen müssen nach Aserbaidschan. Dessen Trainer Berti Vogts glaubt fest daran, dass sich die Deutschen qualifizieren. Allerdings hat er noch einen wichtigen Hinweis für Joachim Löw: „Ich würde mich nicht auf unsere Hilfe verlassen.“

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