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Deutschland Nationalmannschaft  Pressekonferenz

© dpa

Nach Enkes Tod: Löw lenkt den Fokus wieder auf Fußball

Einen Tag nach dem Abschied von Robert Enke versuchte Bundestrainer Joachim Löw, den Fokus wieder auf den Fußball zu lenken. Bei aller anhaltenden Trauer müsse man auch „wieder positiv nach vorn denken“, sagte Löw am Montag in Düsseldorf.

Die Mannschaft wird beim Freundschaftsspiel gegen die Elfenbeinküste am Mittwoch in Gelsenkirchen aber nochmals Robert Enkes gedenken. Ein Trikot des verstorbenen Nationaltorhüters soll auf der Bank der deutschen Mannschaft platziert werden. Vor dem Anpfiff wird über die Videowände ein Film über das Leben und die Erfolge Enkes laufen.

Das DFB-Team spielt mit Trauerflor, es wird eine Gedenkminute geben. „Robert Enke war nicht nur ein außergewöhnlich guter Torwart, sondern auch ein außergewöhnlicher Mensch“, würdigte Löw nochmals den achtmaligen Nationalspieler, der sich nach schweren Depressionen am vergangenen Dienstag das Leben genommen hatte.

Schon am vergangenen Samstag hatte Löw mit Dirk Enke, Vater des verstorbenen Robert, ein langes Telefonat geführt. „Er hat mir Dinge erzählt, die schon in den letzten Monaten und Jahren passiert sind“, berichtete der Bundestrainer. Auch die Spieler, Trainer und Betreuer der Nationalmannschaft hätten Robert Enke nicht von seinem Selbstmord-Vorhaben abbringen können, glaubt Löw: „Wir dürfen uns da keine Vorwürfe machen.“

Wer gegen die Elfenbeinküste im Tor stehen wird, hat die sportliche Leitung um Löw noch nicht entschieden. Auch andere personelle Entscheidungen will der Bundestrainer bis zum Spiel am Mittwoch treffen. „Wir werden die Spieler beobachten, wer die Kraft hat, eine gute Leistung zu bringen“, kündigte Löw an und versprach: „Wir werden alles tun, um in die Normalität zurückzukommen.“ Er habe das Gefühl, dass alle Spieler diese Aufgabe annehmen können. Sportlich werde das Spiel gegen die Elfenbeinküste allerdings noch nicht so sehr zu bewerten sein, sagte Löw: „Unsere WM-Vorbereitung beginnt im März nächsten Jahres gegen Argentinien.“

Beim schwierigen letzten Länderspiel des Jahres muss die Nationalmannschaft ohne Michael Ballack auskommen. Der Kapitän plagt sich mit einer Reizung im Knie und kann an diesem Mittwoch in Gelsenkirchen gegen WM-Teilnehmer Elfenbeinküste nicht auflaufen. Ballack wird aber beim DFB-Team bleiben und sich von der medizinischen Abteilung weiter behandeln lassen. Dem Leverkusener Stefan Kießling stellte Löw einen Einsatz von Beginn an in Aussicht. (dpa)
 

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