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Löw und Kuranyi

© dpa

Nationalmannschaft: Umdenken bei Löw: Bundestrainer begnadigt Kuranyi

Bundestrainer Joachim Löw will sich heute in Frankfurt nun doch zur Kuranyi-Debatte äußern. Wie Tagesspiegel.de aus DFB-Kreisen erfuhr, wird Löw den Schalker begnadigen und wieder in die Nationalmannschaft berufen.

Frankfurt – Wie DFB-Pressesprecher Harald Stenger gegenüber Tagesspiegel.de am frühen Morgen bestätigte, wird Bundestrainer Joachim Löw heute in einer außerordentlichen Pressekonferenz  zur aktuellen Debatte um Kevin Kuranyi Stellung nehmen. Löw hatte bereits nach dem Champions-League-Spiel des FC Bayern München am Dienstagabend im engsten Journalistenkreis durchblicken lassen, dass er darüber nachdenke, den in Ungnade gefallenen Schalker Stürmer zu begnadigen. Stenger wollte dies so nicht bestätigen und bat, die Pressekonferenz abzuwarten.

Gestern verdichteten sich aber bereits die Zeichen für diesen spektakulären Schritt, als Löws Co-Trainer Hansi Flick von einem Leser-Reporter der "Bild"-Zeitung unweit der Veltins-Arena gesehen wurde. „In Zeiten wie diesen möchte der Bundestrainer ein Zeichen setzen. Für Integration und Menschlichkeit“, hieß es aus dem Umfeld des DFB. Zuletzt hatte Löw einen solchen Schritt noch kategorisch ausgeschlossen, obwohl Kevin Kuranyi mit 17 Saisontoren die Bundesligatorschützenliste anführt und den FC Schalke 04 am vergangenen Wochenende mit einem Doppelpack an die Tabellenspitze geschossen hatte.

Nachdem sich die Fürsprecher Kuranyis jedoch in den vergangenen Tagen vermehrt zu Wort gemeldet hatten, soll dem Vernehmen nach ein Umdenken bei Löw stattgefunden haben. Ein weiterer Grund für diese Kehrtwende sei die schlechte Leistung der Nationalspieler Klose und Gomez im Spiel gegen Manchester United.

Aus Gelsenkirchen gab es bisher noch keine Reaktionen. Auch mit Rücksicht auf Kevin Kuranyi möchte man zuerst den Ausgang der Presse-Konferenz in Frankfurt abwarten, hieß es auf dort auf Nachfrage des "Sportinformationsdienstes (sid)". Felix Magath werde sich aber im Laufe des Tages äußern.

Kevin Kuranyi wurde von Löw im Oktober 2008 aus der Nationalelf verbannt, als er aus Enttäuschung über seine Nichtnominierung in der Halbzeit des WM-Qualifikationsspiels gegen Russland das Westfalenstadion verlassen hatte. Damals ahndete Löw diese Fahnenflucht streng. Und lange sah es aus, als würde der Bundestrainer trotz des zunehmenden öffentlichen Drucks an seinem harten Kurs festhalten. Nun aber scheint es sich Löw noch einmal überlegt zu haben. Gerade rechtzeitig vor Beginn der heißen Phase in der Bundesliga und der WM-Vorbereitung.

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