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Bundestrainer Joachim Löw ringt nach Luft. Das mit den Gelben Karten hatte er so nicht auf dem Schirm.

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Regelkunde: Löw und die Verwirrung um Gelbe Karten

Joachim Löw bleibt Optimist und geht vom Einzug der deutschen Mannschaft ins WM-Achtelfinale aus. Weniger sicher zeigt sich der Bundestrainer in Sachen Regelkunde. Wann werden denn nun die Gelben Karten gestrichen?

Obwohl die Fifa vor der WM auf die Regelungen zu Verwarnungen und Platzverweisen hingewiesen hatte, gibt es diesbezüglich beim deutschen Trainerstab offenbar Verwirrung. Auf der Pressekonferenz des DFB im WM-Quartier Hotel Grand Velmoré musste Joachim Löw von den anwesenden Journalisten darauf hingewiesen werden, dass Gelbe Karten erst nach dem Viertelfinale und nicht schon nach der Vorrunde gestrichen werden. Der Bundestrainer hätte von der Fifa andere Informationen erhalten, erklärte er. Da mit Kapitän Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira, Mesut Özil und Cacau gleich fünf deutsche Spieler vorbelastet sind, könnte das DFB-Team bei weiteren Verwarnungen dieser Akteure am Mittwoch gegen Ghana in einem möglichen Achtelfinale in Personalnot geraten. Löw werde deswegen aber niemanden ermahnen, "mit einer Blockade im Kopf in die Spiele zu gehen".

Am Tag nach der 0:1-Pleite gegen Serbien sorgte dieses Thema zwar kurz für Aufruhe, war aber letztlich nur nebensächlich. Löw gab sich stattdessen alle Mühe, Optimismus zu verbreiten und versprach auf der Pressekonferenz den Einzug in die K.-o.-Runde bei der Fußball-Weltmeisterschaft. "Von so einem Spiel lassen wir uns nicht aus der Ruhe bringen oder nervös machen", erklärte der Bundestrainer. "Bei niemandem gibt es einen Anflug von Resignation, warum auch? Wir haben alles selbst in der Hand. Ich habe gespürt, dass die Mannschaft selbstverständlich weiter daran glaubt, weiterzukommen", betonte Löw im Hinblick auf das nun anstehende Gruppen-Finale am kommenden Mittwoch gegen Ghana.

"Wir werden auch gegen Ghana agieren und dominant sein", kündigte der DFB-Chefcoach an und schloss eine grundsätzliche Änderung seines WM-Kurses und des Stils der Mannschaft aus. Löw wollte sich am Samstag den letzten Gruppengegner Ghana in dessen Spiel gegen Australien gemeinsam mit DFB-Chefscout Urs Siegenthaler noch einmal persönlich anschauen. "Ich bin sicher, dass wir weiterkommen, weil die Mannschaft auch von der Psyche her nicht labil ist", sagte Löw. Das 0:1 gegen Serbien war die erste deutsche Niederlage in einem WM-Gruppenspiel seit 24 Jahren.

Auch für Kapitän Philipp Lahm gibt es "keinen Grund", an dem frischen und offensiven Stil der deutschen Fußball-Nationalmannschaft etwas zu ändern. "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen", so Lahm. Gegen die Serben habe das Team gezeigt, dass es auch in Unterzahl einen Gegner beherrschen und Torchancen kreieren könne, führte Lahm als Argumente an. Allerdings müsse sich die Mannschaft auf die kleinliche Spielleitung der Schiedsrichter bei dieser WM einstellen: "Das ist ein neuer Stil, dass fast jede Aktion bestraft wird." (Tsp/dpa)

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