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Fans der ghanaischen Mannschaft verabschieden die Spieler in Südafrika.

© Hadija Haruna

Rückkehr Ghanas: Der Stolz des Kontinents

Baghana, Baghana ist in die Heimat zurückgekehrt. Dort wird die Mannschaft gefeiert. Noch in Südafrika spendete eine Legende dem jungen Team Trost: Nelson Mandela.

„Afrika bricht das Herz“, titelte die New Times aus Ruanda, als das afrikanische Wunder am Wochenende an einer Torlatte zerschellte. Doch die ghanaischen „Black Stars“ sind die Sieger der Herzen. „Seid stolz. Sie haben das Beste getan, was sie hätten tun können “, sagte der ghanaische Präsident der Hauptstadt-Zeitung „Accra Mail“ heute beim heroischen Empfang des Teams am Kotoka International Airport in Accra. „Was schulden wir unseren einmaligen Black Stars“, titelte die Zeitung „The Chronicle“.

Auch gestern waren Tausende Fans bei der Verabschiedung des ghanaischen Nationalteams in Soweto und der Fanmeile des Melrose Arch Einkaufszentrums in Johannesburg erschienen – der Platz war in ein Meer aus Grün, Gelb und Rot getaucht. „Gyan komm nach vorne, Prince Boateng – ihr seid wunderbar“, schrieen die Fans beim Auftritt des Nationalteams auf der Bühne. Gyan drehte sich im Kreis, Kevin-Prince Boateng trug ein breites Grinsen im Gesicht. Dem jungen Team waren die Rührung und der Stolz ins Gesicht geschrieben. Fleißig unterschrieben sie auf Bällen und T-Shirts, die ihnen die Kinder vom Bühnenrand entgegenhielten. Für  ihr eigenes Fotoalbum schossen sie Bilder von den Fans.

Mit einem Konzert ghanaischer Musiker war die Fanmenge zwei Stunden lang auf den Auftritt der „Black Stars“ vorbereitet worden. Um 16 Uhr war es soweit. „Hebt eure Köpfe in die Höhe. Baghana, Baghana – ihr macht uns stolz“, rief die südafrikanische Sportministerin Makhenkesi Stofile der jubelnden Menge zu. Ganz Südafrika hatte das ghanaische Team für den Einzug ins Viertelfinale gefeiert. Und damit die Tatsache, dass wenigstens eines der afrikanischen Teams bei der ersten WM in Afrika den Stolz des Kontinents rettete.

Bei dieser WM waren erstmals sechs afrikanische Teams für eine WM-Endrunde qualifiziert gewesen. Nach dem schwachen Abschneiden gibt es beim Verband Caf (Confederation of African Football) jetzt erste Befürchtungen, für das nächste Turnier 2014 in Brasilien nur noch fünf Mannschaften oder weniger stellen zu dürfen.

Wie sehr das Abschneiden der Afrikaner insgesamt und das Aus der „Black Stars“ den Kontinent berührte , machte Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela deutlich. „Sie haben den Kontinent gut vertreten und können, auch wenn sie das Halbfinale nicht erreicht haben, mit erhobenem Haupt nach Hause fahren“, teilte die Stiftung des südafrikanischen Ex-Präsidenten mit. Er hatte das Team nach dem traurigen WM-Aus bei einem gemeinsamen Abendessen am Sonntag getröstet.  Dort fanden die geschlagenen Ghanaer allmählich wieder zu sich. „Wir haben sehr junge Spieler. Deshalb habe ich als Ziel immer Brasilien 2014 im Blick gehabt. Dort werden wir eine sehr starke Mannschaft haben“, sagt Ghanas Fußballlegende Abédi Pelé der südafrikanischen Zeitung „The Star“.

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