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Update

Südafrika 2010: Die Fußballweltmeisterschaft ist eröffnet

Präsident Jacob Zuma hat die 19. Fußball-WM in Südafrika offiziell eröffnet. Im Soccer City Stadium von Johannesburg feierten 90.000 Zuschauer. Beim Public Viewing in Berlin ließen es die Fans bei schwülwarmer Witterung langsam angehen.

Mit einem ausgelassenen Fest ist am Freitagnachmittag die erste Fußball-Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent eröffnet worden. "Die Zeit ist gekommen. Es ist die WM Afrikas." Mit diesen Worten gab Südafrikas Präsident Jacob Zuma wenige Minuten vor dem Eröffnungsspiel des Gastgebers gegen Mexiko den offiziellen Startschuss für die 19. Fußball-WM. Unter dem Jubel der 85.000 Fans im Stadion von Johannesburg überbrachte Zuma Grüße von Nelson Mandela, der seine Teilnahme wegen des Unfalltodes seiner 13 Jahre alten Urenkelin Zenani kurzfristig abgesagt hatte. "Ich habe eine Botschaft von unserer Ikone: Das Spiel muss beginnen. Alle sollen Freude haben", rief Zuma. Das Auftaktspiel zwischen Südafrika und Mexiko endete 1:1. Das südafrikanische Team Bafana Bafana wurde dennoch gefeiert.

32 Mannschaften spielen in den nächsten vier Wochen um den Titel. Viele Fans gaben mit Vuvuzelas einen Vorgeschmack auf den bis zum Finale am 11. Juli an gleicher Stelle herrschenden WM-Sound. Zu Beginn der Zeremonie kurz nach 14 Uhr war das Stadion nur zur Hälfte gefüllt, weil im Umfeld ein riesiges Verkehrschaos herrschte. Erst während der 40-minütigen Show, die in mehr als 200 Länder übertragen wurde, wurde es voller.

An den Stadioneingängen herrschten strenge Personenkontrollen, in der Stadt patroullierten zehntausende Polizisten, die nahezu jede Straßenecke besetzten. Bei einem großen Fanfest in Kapstadt am Vortag hatten sich chaotische Szenen abgespielt, weil deutlich mehr Menschen als vorgesehen zu der Party kamen. Es gab drei Verletzte.

Die Eröffnungsfeier unter dem Motto "Welcome the world home" war aufgeladen mit Symbolik. Immer wieder wurden die Brauntöne gezeigt, in denen auch das Dach des Stadions gedeckt ist. Sie stehen für die Skala der Hautpigmentierung der südafrikanischen Bevölkerung. Außerdem sollte mit vielen Künstlern aus Afrika an die Wiege der Menschheit auf dem Kontinent erinnert werden. Der US-amerikanische Sänger R. Kelly und die Grammy-Gewinner des Soweto Ghospel Choir intonierten den offiziellen WM-Song "Sign of Victory". In dem Stadion am Rande von Johannesburg war Südafrika 1996 der Sieg beim Afrika-Cup gelungen, Nelson Mandela hatte 1990 nach seiner Freilassung zu mehr als 100.000 Menschen gesprochen.

Auf den Rängen saßen Mexikaner mit buntem Azteken-Kopfschmuck neben Deutschen mit schwarz-rot-goldenen Fan-Hüten oder Afrikanern mit den typischen Basotho-Strohhüten. Für ein besonderes Bild sorgte Friedensnobelpreisträger Erzbischof Tutu, der ausgelassen auf der Ehrentribüne tanzte – ganz in Gelb und mit Fanschal der südafrikanischen Nationalmannschaft Bafana Bafana.

Überall auf der Welt wurden Fan-Feste organisiert. Auch in Südafrika gab es Partys im gesamten Land. Beim Public Viewing in Kapstadt fiel der Ton zunächst aus, die Panne konnte aber nach etwa zehn Minuten behoben werden. In Deutschland ließen es die Fans bei schwülwarmer Witterung langsam angehen. Das Auftaktspiel Südafrika gegen Mexiko sahen auf dem Olympischen Platz in Berlin nach Angaben einer Sprecherin „um die 1000 Menschen“. Zu den insgesamt etwa 2000 Schauplätzen in Deutschland kamen nur wenige zehntausend Menschen. Laut Polizei gab es keine Probleme wegen der umstrittenen und häufig vorsorglich verbotenen Vuvuzelas. Zahlreiche der ohrenbetäubenden Blasgeräte mussten allerdings eingesammelt werden.

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