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USA gegen Algerien. Hier vergibt Landon Donovan noch die hundertprozentige Chance zur Führung, kurz vor Schluss macht er es dann besser.

© AFP

USA - Algerien 1:0: Land der tausend Möglichkeiten

Die USA vergeben gegen Algerien zahlreiche Chancen, schießen ein Tor, das nicht zählt – und ziehen dank Landon Donovans Treffer in der Nachspielzeit zum 1:0 doch noch als Gruppenerster ins Achtelfinale ein.

Fußball scheint in den USA seit Neuestem eine politische Angelegenheit zu werden. Erst adelte Präsident Barack Obama die US-amerikanische Weltmeisterschafts-Mannschaft, als er sie vor der Reise nach Südafrika im Weißen Haus verabschiedete. "Ihr werdet jemandem im Oval Office haben, der ESPN sehen wird, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist", sagte er. Am Mittwoch erschien auch noch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton im Loftus-Versfeld-Stadion von Pretoria, um sich nach dem Wohlbefinden der US-Kicker zu erkundigen. Es dürfte prächtig gewesen sein, denn nach dem 1:0 (0:0)-Sieg in der Nachspielzeit gegen Algerien ziehen die USA zum dritten Mal bei einer WM ins Achtelfinale ein. Der späte, aber verdiente Treffer von Landon Donovan brachte die USA zudem Platz eins in Gruppe C.

Die US-Amerikaner trauerten vor dem Spiel dem aus unerfindlichen Gründen nicht gegebenen Siegtreffer gegen Slowenien nach. Trainer Bob Bradley dürfte sich daran erinnert haben, als auch gegen Algerien Schiedsrichter Frank De Bleeckere Clint Dempseys einen Treffer in der ersten Halbzeit wegen einer umstrittenen Abseitsposition nicht anerkannte. Aber die US-Amerikaner hätten trotzdem in Führung gehen müssen, als sich Landon Donovan auf der rechten Seite durchsetzte und sich dann mit Jozy Altindore um den Torschuss stritt. Altindore setzte den Ball am Ende über das Tor.

Die Algerier, die mit einem Sieg auch noch Chancen auf das Weiterkommen hatten, hatten in der munteren WM-Partie besser begonnen. Schon nach 17 Sekunden gaben sie durch Karim Matmour den ersten Torschuss ab. Anschließend Angreifer Rafik Djebbour nahm einen Pass mit der Brust an, und knallte den Ball volley an die Querlatte. Dann aber übernahmen die US–Amerikaner die Initiative.

Trainer Bradley setzte auf Offensive, wechselte erst Benny Feilhaber für Hercules Gomez und später Edson Buddle für Maurice Edu ein. Die größte Chance bot sich aber Clint Dempsey, der nach einem feinen Zuspiel von der linken Seite den Ball an Torhüter M’Bohli vorbei an den Pfosten schoss. Den Abpraller setzte er volley mit links am leeren Tor vorbei. Auch Buddle per Kopfball und Bradley per Freistoß konnten die USA in die nächste Runde schießen – und schafften es nicht. Die ersten US-Fans schienen sich schon mit dem Aus abgefunden zu haben, als Altindore in der 92. Minute bei einem Konter den Ball in die Mitte gab. M’Bohli warf sich in die scharfe Hereingabe, konnte aber den Ball nicht festhalten. Und der heranstürmende Donovan erzielte den umjubelten Siegtreffer.

Präsident Barack Obama hatte angekündigt, nach Südafrika zu fahren, falls sein Team ins Finale käme. Er kann sich den 11. Juli in seinem Terminkalender weiter freihalten. (Tsp)

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