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Bundestrainer Joachim Löw hat gesprochen.

© dpa

WM-Kader für Südafrika: Joachim Löw nominiert 27 Spieler für sein vorläufiges Aufgebot

Herthas Arne Friedrich ist dabei, Thomas Hitzlsperger ist es nicht. Joachim Löw hat seinen erweiterten WM-Kader bekannt gegeben. Wie die DFB-Pressekonferenz im Detail ablief, können Sie in unserem Live-Ticker noch einmal Nachlesen.

Joachim Löw hat 27 Spieler für sein vorläufiges WM-Aufgebot benannt und dazu noch fünf so genannte Perspektivspieler für das Testspiel gegen Malta nominiert.

Das WM-Aufgebot im Überblick (Hier geht's zur Fotostrecke!):
Torhüter: Jörg Butt (Bayern München), Manuel Neuer (Schalke 04), Tim Wiese (Werder Bremen)
Abwehr: Dennis Aogo (Hamburger SV), Holger Badstuber (Bayern München), Andreas Beck (1899 Hoffenheim), Jerome Boateng (Hamburger SV), Arne Friedrich (Hertha BSC), Marcell Jansen (Hamburger SV), Philipp Lahm (Bayern München), Per Mertesacker (Werder Bremen), Serdar Tasci (VfB Stuttgart), Heiko Westermann (Schalke 04)
Mittelfeld: Michael Ballack (FC Chelsea), Sami Khedira (VfB Stuttgart), Toni Kroos (Bayer Leverkusen), Marko Marin (Werder Bremen), Mesut Özil (Werder Bremen), Bastian Schweinsteiger (Bayern München), Christian Träsch (VfB Stuttgart), Piotr Trochowski (Hamburger SV)
Angriff: Cacau (VfB Stuttgart), Mario Gomez (Bayern München), Stefan Kießling (Bayer Leverkusen), Miroslav Klose (Bayern München), Thomas Müller (Bayern München), Lukas Podolski (1. FC Köln)

Die Perspektivspieler für das Benefiz-Länderspiel am 13. Mai gegen Malta:
Tobias Sippel (1. FC Kaiserslautern), Mats Hummels (Borussia Dortmund), Stefan Reinartz (Bayer Leverkusen), Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund), Marco Reus (Borussia Mönchengladbach)

Große Überraschungen sind ausgeblieben. Dass Jörg Butt Keeper Nummer drei sein würde, war seit Mittwoch schon mehr als ein Gerücht. Wer dann während des Turniers im Tor stehen wird, darauf will sich der Bundestrainer noch nicht festlegen. In der Abwehr gibt es mit Dennis Aogo vom HSV und dem Münchner Holger Badstuber zwei absolute Neulinge. Marcell Jansen darf trotz seiner langen Verletzungspause noch auf seine Teilnahme in Südafrika hoffen. Dass Andreas Beck trotz seiner dürftigen Rückrunde in Hoffenheim im Kader steht, ist zumindest ein wenig verwunderlich. Allerdings: Von den vier Genannten muss mindestens einer ganz sicher noch weichen.

Zittern muss sicher auch Christian Träsch, dem Löw im Mittelfeld eine Chance gibt. Dass der Bundestrainer den Stuttgarter allerdings seinen anderen Nominierten auf dieser Position vorzieht, scheint dann doch eher unwahrscheinlich. Völlig offen ist hingegen das endgültige Sturmaufgebot. Löw wies ausdrücklich darauf hin, dass er Thomas Müller tatsächlich auch als Angreifer sieht. Es bleibt abzuwarten, ob alle sechs jetzt aufgebotenen Stürmer mit zur WM dürfen. Immer noch denkbar ist, dass Stefan Kießling Torschützenkönig wird und trotzdem zu Hause bleiben muss. Mittelstürmer hätte der Bundestrainer ja genug - frag nach bei Kevin Kuranyi, der diesem Überangebot zum Opfer fiel.

Bis zum 1. Juni muss der endgültige Kader stehen. Verletzungen könnten durchaus noch einiges durcheinander wirbeln. Und gerade die Bayern, die sieben Nationalspieler stellen, haben noch zwei große Finals vor der Brust. Wer letztlich wirklich zu Hause bleibt, kann sich durchaus auch von selbst ergeben. Und wie schnell sich alles ändern kann, hat die Personalie René Adler ja erst diese Woche gezeigt. Ob die Mannschaft dann am Ende gut genug ist, um in Südafrika den Titel zu gewinnen, steht so oder so auf einem anderen Blatt. Fakt ist aber: Joachim Löw hat zumindest ein "gutes Gefühl", dass er dafür die richtigen Männer an Bord hat.

Unser Ticker zur Bekanntgabe des deutschen WM-Aufgebots noch einmal zum Nachlesen:

12:40 Uhr: Und dann ist tatsächlich schon Schluss. Wirklich überraschend war das ja auch nicht, was der Bundestrainer da verkündet hat. Also fassen wir noch einmal zusammen...

12:38 Uhr: Jetzt kommen Gefühle ins Spiel. Joachim Löw hat ein gutes, wenn er an seinen WM-Kader denkt. Er erwartet von seinen Spielern hundertprozentige Konzentration und Bereitschaft. Man wolle intensiv daran arbeiten, ein möglichst gutes Turnier zu spielen.

12:34 Uhr: Der Name Thomas Hitzlsperger fällt. Diese Entscheidung sei ihm sehr schwer gefallen, sagt Löw zur Nichtberücksichtigung des Mittelfeldspielers. Hitzlsperger hätte aber einfach zu wenig Einsatzzeiten gehabt - in Stuttgart, aber später auch bei Lazio Rom.

12:30 Uhr: Die 27 WM-Kandidaten:Jörg Butt, Manuel Neuer, Tim Wiese, Dennis Aogo, Holger Badstuber, Andreas Beck, Jerome Boateng, Arne Friedrich, Marcell Jansen, Philipp Lahm, Per Mertesacker, Serdar Tasci, Heiko Westermann, Michael Ballack, Sami Khedira, Toni Kroos, Marko Marin, Mesut Özil, Bastian Schweinsteiger, Christian Träsch, Piotr Trochowski, Cacau, Mario Gomez, Stefan Kießling, Miroslav Klose, Thomas Müller, Lukas Podolski.

12:26 Uhr: Wer wird als Nummer eins im Tor stehen? Neuer oder Wiese? Das steht noch nicht fest, erklärt Löw. Man werde das im Trainerstab diskutieren und dann bekannt geben. Als die Nachfrage nach Jens Lehmann kommt, muss Löw schmunzeln und erklärt, dass der für ihn nie ein Thema war.

12:23 Uhr: Die fünf Perspektivspieler sind: Tobias Sippel, Mats Hummels, Marco Reus, Stefan Reinartz und Kevin Großkreutz. Sie werden zwar nicht mit zur WM fahren, aber zumindest in der Vorbereitung und gegen Malta gebraucht.

12:20 Uhr: Löw bittet um Fragen: Die erste kommt zu Jörg Butt. Warum der Bayern-Torwart mit darf? Weil er eine starke Saison gespielt hat. Ob Holger Badstuber und Neuling Dennis Aogo tatsächlich eine Chance haben? Löw erklärt dies mit der Personalie Marcell Jansen, der noch nicht wieder richtig fit ist, aber nominiert wurde. Der Bundestrainer will gewappnet sein.

12:16 Uhr: Und jetzt geht es richtig schnell: Auf den ersten Blick sind keine Überraschungen dabei. Herthas Arne Friedrich fährt mit, auch Holger Badstuber, Thomas Müller und Cacau sind nominiert. Dazu Stefan Kießling, Toni Kroos und wie erwartet Jörg Butt.

12:15 Uhr: Großes Kino. Die nominierten Akteure werden per Videoeinspieler vorgestellt. Zu absolut klischeefreien Bildern aus Aftika mit fußballspielenden Elefanten läuft die Filmmusik aus Avatar. Dazu spricht Michael Ballack, während die Namen der WM-Fahrer eingeblendet werden.

12:12 Uhr: 27 Spieler gehören dem erweiterten WM-Kader an. Dazu kommen fünf Perspektivspieler, die nur beim ersten Test-Länderspiel dabei sein werden.

12:10 Uhr: Weit über 100 Spiele hat Löws Trainerteam in dieser Saison live in den Stadien gesehen. Eine interessante Zahl. Es waren also doch ein paar Partien ohne Beteiligung des VfB Stuttgart dabei.

Fragt der Stenger-Harald den Bundestrainer: "Bist Du sicher, Jogi?"
Fragt der Stenger-Harald den Bundestrainer: "Bist Du sicher, Jogi?"

© dpa

12:07 Uhr: Nicht die besten Individualisten machen ein Team aus, meint Löw. Und auch die Empfehlungen von allen Seiten, die den Bundestrainer täglich erreichen, spielen nicht die entscheidende Rolle bei der Nominierung.

12:05 Uhr: Der Bundestrainer spricht. Es war noch nie so schwierig, die Mannschaft für eine WM zu nominieren. Aber Löw freut sich natürlich über die Erfolge der deutschen Mannschaften in den europäischen Wettbewerben.

12:03 Uhr: Jetzt aber. Die Vorfreude wächst - nicht nur bei Harald Stenger, sondern auch bei uns. Sagt Harald Stenger - und verzieht dabei keine Miene. Wenn Vorfreude so aussieht, wie lustig wird dann erst das eigentliche Turnier.

12:00 Uhr: Exakt um 12:03 Uhr geht es los, dann sind endlich auch die Fernsehsender bereit. Stenger und Löw überbrücken die Zeit mit Scherzen. "Kannst ja noch mal auf die Toilette gehen", meint der Pressechef zum Bundestrainer. Der lächelt leicht gequält.

11:55 Uhr: Joachim Löw sitzt bereits an seinem Platz im Stuttgarter Automuseum und will gleich loslegen. Zuvor bittet Pressechef Harald Stenger die Fotografen noch, sich ein bisschen zurückzuhalten.

11:50 Uhr: 35 Tage sind es noch bis zum Start der WM. Wen nimmt der Bundestrainer mit? Etwa 30 Spieler dürfen sich Hoffnungen machen, heute nominiert zu werden. 23 von ihnen sind dann tatsächlich in Südafrika dabei. Ganz sicher nicht im Team stehen Renè Adler und Kevin Kuranyi. Der Leverkusener Torhüter musste wegen seiner Rippenverletzung die Teilnahme absagen, Schalkes einst ausgemusterter Stürmer hoffte vergeblich auf eine Begnadigung - auch wenn Joachim Löw dessen Nichtberücksichtigung etwas anders begründete.

Der DFB wird bodenständig. Der Kader für die Europameisterschaft 2008 wurde noch mit viel Getöse auf der Zugspitze präsentiert, diesmal werden die Namen einige tausend Meter tiefer verlesen – im Kessel der Stadt Stuttgart. Im dortigen Automuseum wird das vorläufige Aufgebot für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 bekannt gegeben. Bis zu 30 Spieler dürfen dem Weltverband Fifa genannt werden.

Weil Bremer und Bayern noch das Pokal- und/oder Champions-League-Finale bestreiten, könnte es heute einige überraschende Nominierungen geben - damit Joachim Löw genug Personal hat, um in der Vorbereitung vernünftig trainieren zu können. Diese Spieler dürften allerdings kaum eine realistische Chance haben, tatsächlich mit nach Südafrika zu fahren. Erst am 1. Juni muss der endgültige Kader feststehen: Dann dürfen es noch maximal 23 Spieler sein – 20 Feldspieler und drei Torhüter.

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