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Vor knapp zwei Jahren schlug England die USA in einem Testspiel im Wembley-Stadion mit 2:0. Im Bild versucht sich Wayne Rooney gegen Oguchi Onyewu (l.) durchzusetzen.

© dpa

WM-Vorschau: Die Spiele des Tages

Tag zwei der WM mit drei Spielen. In der Gruppe B trifft erst Südkorea auf Griechenland, danach spielt Argentinien gegen Nigeria. Und am Abend gibt es das Duell zwischen England und den USA.

ENGLAND - USA
Gruppe C, 20.30 Uhr, Royal-Bakofeng-Stadion, Rustenburg, 20.30 Uhr, Schiedsrichter: Carlos Simon (Brasilien)

„Pro Football“. Leider verbirgt sich hinter der Überschrift beim Massenblatt „USA Today“ nicht etwa ein flammendes Plädoyer für den europäischen Ballsport, sondern nur die Newsseite der NFL. Von WM-Euphorie (noch) keine Spur bei den großen Medien des großen Landes. Dabei will sogar Präsident Barack Obama aus dem Oval Office die Daumen drücken, wenn die Erben George Washingtons versuchen, den Kolonialherren von einst erneut in die Flinte zu spucken.

Nationalcoach Bob Bradley setzt dafür mit Sohnemann Michael (Gladbach), Steven Cherundolo (Hannover) und Ricardo Clark (Frankfurt) auf Entwicklungshilfe aus Deutschland. Ein Punkt gegen die Erfinder des Fußballs sollte es dann auch schon sein, damit es nicht wie 2006 bereits nach drei Spielen wieder zurück über den Atlantik geht.

Aufrührerisch zeigen sich im Vorfeld jedoch vor allem die Engländer. Wayne Rooney bepöbelte bei einem Testspiel den Referee derart, dass der für die USA-Partie angesetzte Schiri schon einmal die wichtigsten englischen Schimpfwörter büffelte.

ARGENTINIEN - NIGERIA
Gruppe B, 16 Uhr, Ellis Park, Johannesburg, Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)

Noch immer ist die Erinnerung an das größte Spiel zwischen beiden Mannschaften in Nigeria allgegenwärtig. 1996 bei den Olympischen Spielen bezwangen die afrikanischen „Super Eagles“ Argentinien mit 3:2 und gewannen als erstes Land des Kontinents die Goldmedaille im Fußball. Die WM konnte die „goldene Generation“ um Nwankwo Kanu und Sunday Oliseh aber nie gewinnen. Schuld daran waren auch die Argentinier. 1994 in den USA besiegten sie Nigeria mit 2:1, acht Jahre später in Japan und Südkorea hieß der Sieger ebenfalls Argentinien (1:0). „Argentinien ist auch dieses Mal der Favorit“, sagt Nigerias schwedischer Nationaltrainer Lars Lagerbäck. Dennoch erwarten die Menschen in Nigeria nicht weniger als den WM-Titel von ihrem Team. Für Lagerbäck kein Problem: „Das muss man verarbeiten können, wenn man im Profifußball tätig ist.“

Nicht einmal in Argentinien ist die Erwartungshaltung so hoch wie in Nigeria. Laut einer Umfrage glauben nur 40 Prozent der Bevölkerung an einen Titelgewinn ihrer „Albiceleste“. Trainer Diego Maradona selbst verbindet höchst unangenehme Erinnerungen mit dem heutigen Gegner. Jenes besagte Spiel bei der Weltmeisterschaft 1994 war sein letztes im Nationaltrikot. Nach dem Abpfiff wurde er positiv auf Doping getestet – es war das unrühmliche Ende seiner großen Karriere.

SÜDKOREA - GRIECHENLAND
Gruppe B, 13.30 Uhr, Mandela Bay, Port Elizabeth, Schiedsrichter: Michael Hester (Neuseeland)

Bloß nicht noch mal so ein Debakel: Bei Griechenlands letzter WM-Teilnahme 1994 schied das Team mit null Punkten und 0:10-Toren aus. Niederlagen setzte es damals gegen Argentinien (0:4) und Nigeria (0:2), kurioserweise beide auch 2010 Gruppengegner der Hellenen. Dieses Mal soll Trainer Rehhagels Abwehrdamm die gegnerischen Angriffe stoppen. Zu den nominellen drei Verteidigern ziehen sich bei gegnerischen Angriffen zwei Mittelfeldspieler zurück – so stellt Rehhagel den eigenen Sechzehner mit fünf Mann zu. Die Kritik an seiner anachronistischen Taktik prallt sowieso an dem Siebzigjährigen ab. „Ich wurde als Trainer nie für schönen Fußball bezahlt, sondern für Siege“, ließ er verlauten.

Fehlen wird der griechischen Defensive Evangelos Moras vom FC Bologna, der wegen einer Oberschenkelverletzung erst im zweiten Spiel einsatzfähig ist. Gegner Südkorea ist derweil seiner Verletzungssorgen ledig, nachdem sich die Stürmer Dong-Gok Lee und Chu-Yong Park sowie Kapitän Ji-Sung Park beschwerdefrei zurückmeldeten.Eminent wichtig, da genau diese drei Offensivkräfte das Abwehrbollwerk der Griechen knacken sollen.

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