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Silke Rottenberg

© dpa

Frauenfußball: Torhüterin Silke Rottenberg beendet ihre Karriere

Über ein Jahrzehnt lang spielte sie ganz oben mit, doch nun ist Schluss. Die Torhüterin Silke Rottenberg hat ihr Karriereende bekannt gegeben. Bei der gelernten Zahnarzthelferin spielt die Gesundheit nicht mehr mit.

Im Sommer hat sie sich noch einmal einen Traum erfüllt. Mit dem 1. FFC Frankfurt gewann Silke Rottenberg in der vorigen Saison alle drei Wettbewerbe im Frauenfußball: Meisterschaft, Pokal und Uefapokal. Mit 36 Jahren. Viele vermuteten, dass die Torhüterin danach ihre lange Karriere beenden würde. Das tat sie auch – aber nur die internationale. In Frankfurt wollte sie weitermachen, war aber seither verletzt. Nun, ein gutes halbes Jahr später, steht der Entschluss: Am Sonntag wird Silke Rottenberg ihr letztes Bundesligaspiel bestreiten.

Welttorhüterin 2003

Es ist der Schlusspunkt einer 17-jährigen Karriere in der Bundesliga, 15 Jahre spielte Rottenberg in der Nationalmannschaft, wurde dreimal Europa- und zweimal Weltmeisterin. Lange war sie neben Birgit Prinz das prägende Gesicht der Mannschaft. Der persönliche Höhepunkt der Euskirchenerin war der Gewinn der WM 2003 in den USA, des ersten Weltmeistertitels der deutschen Mannschaft. „Das war der Durchbruch“, sagt Rottenberg, „davon hat der Frauenfußball unglaublich profitiert.“ Sie selbst bekam im Turnier nur ein Tor und wurde zur Welttorhüterin des Jahres gewählt.

Schmerzfreier Fußball ist nicht mehr möglich

Angekündigt hatte sich der Abschied der 36-Jährigen bereits seit längerem. Im Januar 2007 riss ihr beim Training das Kreuzband im linken Knie, Rottenberg musste mehr als acht Monate aussetzen. Obwohl sie zur Weltmeisterschaft im Herbst vorigen Jahres wieder fit war, sah sie in China nur von der Bank aus zu, wie Nadine Angerer das Turnier bestimmte. Im Mai bereits trat sie aus der Nationalmannschaft zurück. "Ich habe diese Entscheidung nie bereut", sagt Rottenberg heute.

So ganz trennen konnte sie sich aber noch nicht. "An meinem Alter sieht man ja auch, dass ich sehr gern spiele", sagt sie. Es habe immer noch so viel Spaß gemacht, dass sie nicht ans Aufhören denken wollte. Eine weitere Verletzung allerdings warf Rottenberg erneut zurück. Im Sommer ließ sie einen Sehnenriss im Zeh operieren und musste erneut ein halbes Jahr aussetzen. In der laufenden Saison hat sie bislang kein Spiel bestritten, schmerzfrei Fußball spielen kann sie seither nicht mehr. "Ich kann jetzt einfach nicht mehr so spielen, dass es meinen eigenen Ansprüchen genügt", sagt die 36-Jährige.

"Die Trainerausbildung habe ich nicht umsonst gemacht"

Nun folgt ein neuer Abschnitt, auf den sich Silke Rottenberg sehr freut. Sie stehe kurz vor einem Vertragsabschluss, sagt sie. Genaueres wolle sie noch nicht sagen, fügt aber hinzu: „Die Trainerausbildung habe ich nicht umsonst gemacht.“ Eins ist jedoch sicher: Silke Rottenberg wird dem Frauenfußball auch in Zukunft erhalten bleiben.

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