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Fußballchaos: Olympisches Versagen

Das Chaos ist perfekt. Nicht nur in der Bundesliga eskaliert der Streit darüber, welche Profifußballer zu den Olympischen Spielen fahren dürfen. Lars Spannagel wundert sich über die Verwirrung im Weltfußball

Rechtslage und Zuständigkeiten scheint niemand zu verstehen. Ist das IOC maßgeblich? Die Fifa? Der Sportgerichtshof Cas? Dabei hätte man die Verwirrung leicht vermeiden können – die Ansetzungen der Ligen und der Spiele in Peking stehen schließlich nicht erst seit gestern fest. Aber offensichtlich ließen Fifa und IOC die Spieler und ihre Klubs ungebremst auf den Konflikt zusteuern.

Vereine und nationale Fußballverbände stehen sich mittlerweile unversöhnlich gegenüber. Anders als bei normalen Länderspielen, bei denen die Abstellungspflicht der Klubs geregelt ist, bewegen sich die Parteien in einer Art rechtsfreiem Raum. Weder Fifa noch IOC haben bislang bindende Aussagen getroffen. Dazu kommt, dass insbesondere der brasilianische Verband großen Druck auf seine Spieler ausübt. Es ist wenig verwunderlich, dass sich die Profis diesem Druck beugen: Die Konkurrenz in der Seleçao ist groß. Und Carlos Dunga, Brasiliens Trainer in Peking, betreut die Nationalelf auch bei Weltmeisterschaften.

Bei dieser vertrackten Lage ist es egal, ob man auf Kommunikation mit dem Spieler (Werder) oder auf harte Strafen (Schalke) setzt: Das Vertrauen zwischen Spielern, Klubs und Verbänden hat durch den Streit großen Schaden genommen.

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