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Fußballmode: Hertha BSC auf Abstiegsplatz

Bundesligist Hertha BSC Berlin steht bereits als Absteiger fest - zumindest wenn es nach der Schönheit der Trikots geht. Ein kleiner Trost: Auch die Shirts von Bayern München sind eine "optische Beleidigung".

Bayer Leverkusen hätte sicher nichts dagegen, am Ende der Bundesliga-Saison als Deutscher Meister gefeiert zu werden. Immerhin haben die Leverkusener schon mal die schönsten Trikots und dürfen sich als Modemeister sehen. Das hat zumindest eine Jury des Studiengangs Modedesign der Mediadesign Hochschule in Berlin, München und Düsseldorf ermittelt. Auf den Abstiegsrängen finden sich einige Überraschungen: Hinter Werder Bremen und Hertha BSC Berlin belegt Bayern München abgeschlagen den letzten Platz.

Hertha, die "brave Marinegruppe"

Die Trikots von Hertha BSC Berlin verheißen angeblich wenig Angriffslust: "Die Spieler sehen damit aus wie eine brave Marinegruppe in Ausgehuniform. Das flößt niemandem Respekt ein", so Prof. Julia Schnitzer, die den Studiengang Modedesign als Dekanin leitet.

Abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt das Münchener Star-Ensemble. "Die breiten Streifen sind eine optische Beleidigung. Die Spieler sehen damit aus wie eine Zigarettenschachtel aus den 80er Jahren", erklärt Prof. Schnitzer. Zudem ist der Sponsorenschriftzug so dominant, dass die Trikots eher zum "FC T-Home" passen als zum FC Bayern München. Nur wenig besser haben es die Bremer getroffen, deren petrol-grüne Trikots klinisch unterkühlt wirken und der "jungen attraktiven Mannschaft" nicht gerecht werden.

Leverkusen: männlich diabolisch

Die rot-schwarzen Shirts von Bayer Leverkusen haben die Jury dagegen vor allem durch die retromäßigen Polo-Kragen sowie die schwarzen Streifen an den Schultern überzeugt. "Das ist szenig und wirkt männlich diabolisch." Mit ihren neuen Trikots haben sich die Leverkusener klar gegen den zweitplatzierten Hamburger SV durchsetzen können. Durch die feinen roten Längsstreifen wirken die weißen Hamburger Trikots sportlich erfrischend und zugleich männlich sommerlich. Den Qualifikationsplatz für die Champions League sicherte sich überraschend der VfL Bochum, der mit dem angenehmen Blau und dem Verlauf der Stoffnaht die sportliche Figur der Spieler betone.

Die schönsten Trikots überhaupt sind in der kommenden Saison allerdings in der zweiten Liga zu finden: Den Titel des Zweitligameisters teilen sich der 1. FC Kaiserslautern und der FC St. Pauli. "Mit den schlichten und körperbetonten Trikots der Kaiserslauterner könnte man abends auch in einen Club gehen", adelt die Professorin die Trikots. Die Hamburger punkten hingegen mit der ungewöhnlichen Farbe Braun und als einzige Profi-Mannschaft mit dem Logo des Sponsors "Congstar".

EM-Trikot von 1996 bleibt unübertroffen

Insgesamt zeigte sich die Jury überrascht von den vielfältigen Möglichkeiten, mit der der eigentlich einfache T-Shirt-Schnitt variiert wird. Und dennoch: An das schönste Shirt der vergangenen Jahrzehnte reichte kein Verein heran. Dazu kürte die Jury das Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft von der EM 1996. (Quelle: Mediadesign Hochschule)

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