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Sport: Ganz draußen

Am vergangenen Wochenende wurde dem in Deutschland lebenden türkischen Schwergewichtsboxer Sinan Samil Sam im Boxring der Kiefer gebrochen. Hätte der „Bulle vom Bosporus“, wie sich der 31-Jährige nennt, seinen kasachischen Herausforderer geschlagen, hätte er um den WM-Titel kämpfen dürfen.

Am vergangenen Wochenende wurde dem in Deutschland lebenden türkischen Schwergewichtsboxer Sinan Samil Sam im Boxring der Kiefer gebrochen. Hätte der „Bulle vom Bosporus“, wie sich der 31-Jährige nennt, seinen kasachischen Herausforderer geschlagen, hätte er um den WM-Titel kämpfen dürfen. 3,3 Millionen Zuschauer hatten hierzulande vor dem Fernseher mit dem Türken mitgefiebert, der sich jetzt den internationalen Regeln folgend hinten anstellen und sich eine neue Chance erarbeiten muss.

Ähnlich viele deutsche TV-Zuschauer haben vier Tage später die „Hölle vom Bosporus“, oder das, was sich rund um das Fußballspiel zwischen der Türkei und der Schweiz abspielte, gesehen. Nach den hässlichen Szenen kann niemand trauern, dass die Schweiz statt der Türkei zur WM kommt. Das Verhalten der Gastgeber in Istanbul war unzivilisatorisch. Temperament und südländische Lebensfreude haben nichts mit Verschwörungstheorien, mit subjektiven Nationalismus und vor allem nichts mit Gewalt zu tun.

Der türkische Sport besitzt in Deutschland viele Sympathien. Nun aber hat der Fußballverband (nicht nur die Fans) die internationalen Regeln schwer verletzt und muss hart bestraft werden. Der türkische Fußball hat sich ganz hinten anzustellen. Ob und wann eine neue Chance gewährt wird, hat nicht mehr die Türkei allein zu entscheiden.

Seiten 23 und 25

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