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Jacques Rogge mit einem Badmintonschläger.

© IOC

Gastkommentar von Jacques Rogge: IOC-Präsident: „Sport ist Menschenrecht“

Goldmedaillen sind schön, aber Gesundheit eine ganz eigene Belohnung für Sporttreiben, schreibt IOC-Präsident Rogge in einem Beitrag zum Olympischen Tag.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ist vor allem als Organisation hinter den Olympischen Spielen bekannt. Weit weniger bekannt ist sein Bemühen, die Freude am Sport auch denen zu bringen, die niemals auf die Teilnahme an einem internationalen Wettkampf hoffen dürfen. Sport ist ein Menschenrecht – geleitet  von dieser Überzeugung unterstützt das IOC eine große Bandbreite von Initiativen, die Menschen aller Altersklassen und Fähigkeiten zum Sporttreiben ermuntern.

Eine der populärsten Aktionen ist der Olympische Tag, er feiert weltweit die Gründung der modernen olympischen Bewegung in Paris am 23. Juni 1894. Fast vier Millionen Menschen in mehr als 150 Ländern nehmen an den Aktivitäten des Olympischen Tags teil, die Beteiligung wird in diesem Jahr sogar noch höher sein. In gewisser Hinsicht ist der Olympische Tag ein Gegenpol zu den Olympischen Spielen: Ein Fest der Inklusion, das für alle offen ist und zu dem es keine Zugangsbeschränkungen gibt.

Obwohl die „Olympic Day Runs“ jedes Jahr aufs Neue ein beliebtes Ereignis auf der ganzen Welt sind, gibt es inzwischen auch andere Aktivitäten, Dreiradrennen, Übungen in der Gruppe und einige Hinterhofspiele – Hauptsache, Menschen kommen zusammen in Bewegung. Einige Länder haben die Aktivitäten des Olympischen Tags sogar in den Unterrichtsplan der Schulen aufgenommen. Andere veranstalten zusätzlich zum Sport Konzerte und Ausstellungen.

Auch wenn der Olympische Tag nicht so aussieht wie die Olympischen Spiele, hängen sie doch ganz stark zusammen. Beide haben ihre Wurzeln in der Überzeugung, dass Sport und körperliche Aktivität wesentliche Elemente des menschlichen Erlebens sind. Beide bringen Menschen zusammen. Beide versuchen andere zum Sporttreiben zu inspirieren. Beide bilden eine Bühne, um die olympischen Werte zu vermitteln.

Der Olympische Tag erhöht auch die Bekanntheit der Olympischen Jugendspiele

Weil der Olympische Tag vor allem auch junge Menschen anzieht, ist er auch eine gute Möglichkeit, um den Bekanntheitsgrad der Olympischen Jugendspiele zu erhöhen – also dieses einzigartigen Events, das Sport, Erziehung und kulturelle Programme zusammenführt. Andere Initiativen des IOC fördern Graswurzelsport in Gegenden, die eigentlich nur wenige Möglichkeiten für organisierte Formen des Sports haben. Das IOC hat sich außerdem mit anderen internationalen Organisationen wie den UN zusammengeschlossen, um Sport als Mittel zur Entwicklung, Konfliktlösung, HIV-Prävention und anderen positiven sozialen Zielen zu nutzen.

Eine dreijährige Kooperation mit dem UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) bringt die Freude und die Wirkung des Sports in eine Flüchtlingssiedlung in Namibia, wo 40 Prozent der Bevölkerung zwischen zehn und dreißig Jahren alt sind. Das Projekt nutzt Sport, um den Teilnehmern einen gesunden Lebensstil und die Gleichberechtigung der Geschlechter zu vermitteln und ungewollte Schwangerschaften und HIV/Aids vorzubeugen.

Die Liste ähnlicher Projekte ist lang. Alle diese unterschiedlichen Aktivitäten des IOC werden von der Überzeugung getragen, dass Sport für alle da sein muss, nicht nur für Spitzenathleten bei den Olympischen Spielen. Die Spiele werden immer das Kernstück der olympischen Bewegung sein, aber jeder Mensch, kann vom Sport profitieren, ganz unabhängig von seinen Fähigkeiten und Begabungen.

Goldmedaillen sind großartig, aber Gesundheit ist eine ganz eigene Belohnung. Also, egal, ob man ein Olympionike, ein Freizeitsportler oder jemand ist, der mit Sport vor allem übers Fernsehen verbunden ist, wir möchten jeden ermuntern, am Olympischen Tag aktiv zu werden. Auf welchem Level man sich auch immer betätigt. Wer mitmacht, ist man auf jeden Fall ein Gewinner.

Jacques Rogge

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