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Sport: Gedanken-Sprünge

Wollen die Eistänzer Winkler/Lohse ihre Karriere beenden?

Hamburg (Tsp). Keine Frage haben Kati Winkler und Rene Lohse bei der Weltmeisterschaft im Eiskunstlaufen in Dortmund so oft gehört wie diese: „Werden Sie nach der Weltmeisterschaft weitermachen oder hören Sie mit dem Wettkampfsport auf und betreiben nur noch Schaulaufen?“ Die Eistänzer Winkler/Lohse hatten gerade überraschend Bronze gewonnen, und sie sagten immer nur: „Wir werden es uns überlegen und Sie eine gewisse Zeit nach der WM über unsere Pläne informieren.“ Die WM in Dortmund ist seit zehn Tagen Geschichte, aber Winkler/Lohse haben sich immer noch nicht entschieden. Deshalb ist auch die Mitteilung eines Boulevardblattes falsch, das gerade berichtete: „Die beiden trennen sich.“ Besser gesagt wäre: „Wir haben uns noch nicht entschieden.“ Das hat Lohse gestern noch der Deutschen Presseagentur erzählt. „Wir haben so viele Talkshows und Termine, dass wir uns noch gar nicht zusammensetzen konnten.“ Der 30Jährige plant zusammen mit seiner gleichaltrigen Partnerin auf jeden Fall nur kurzfristig. Eine Saison, weiter reichen die Gedanken nicht. Deshalb ist auch vollkommen offen, ob die beiden bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin antreten wollen. Gut möglich, dass sie 2005 noch laufen und dann abtreten werden.

„Wir sind sehr ehrgeizig und würden gern noch einmal einen Grand Prix gewinnen. Auch wäre es schön, das eine oder andere Paar mitzuziehen und aufzubauen. Wir sagen nicht: nach uns die Sintflut“, sagte Lohse. Der Bundeswehrsoldat möchte erst einmal mit der Deutschen Eislauf-Union (DEU) ausführlich reden, um auch Perspektiven nach der aktiven Laufbahn auszuloten. „Vielleicht lassen sich durch die erfolgreiche WM ja noch Firmen ins Boot holen, die uns einen Berufsweg ebnen“, sagte der Berliner, der jetzt in Oberstdorf wohnt und dort im Bundesleistungszentrum trainiert. Das Geld hat schon in der Vergangenheit eine große Rolle gespielt bei dem Duo. Vor einigen Jahren hatte Winkler mal bei einer WM massiv beklagt, dass die DEU zu wenig Fördergelder überweise und sie rote Zahlen auf dem Konto habe.

Die beiden lassen sich aber auch von der ausgezeichneten Atmosphäre beeinflussen, die in der Dortmunder Westfalenhalle geherrscht hatte. In Dortmund gewann zudem noch Stefan Lindemann sensationell Bronze bei den Herren. „Man sieht, der Eiskunstlauf ist in Deutschland nicht tot. Wir genießen die neue Begeisterung“, sagte Lohse. Das Fernsehen will in Zukunft mehr über Eiskunstlaufen berichten, als das bislang der Fall war.

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