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Sport: Gefährliche Schieflage

Finanzkrise beim 1. FC Nürnberg nimmt bedrohliche Formen an

Nürnberg (dpa). Beim 1. FC Nürnberg ist sportlich alles im Lot, aber wirtschaftlich droht der FußballTraditionsverein in eine gefährliche Schieflage zu geraten. Eine durch die Kirch-Krise entstandene Finanzierungslücke in Höhe von rund drei Millionen Euro lässt befürchten, dass der Klub beim Lizenzierungsverfahren für die Saison 2003/2004 durchfällt. „Die Finanzierung bis Ende der laufenden Spielzeit steht, aber für die kommende Spielzeit mache ich mir große Sorgen“, sagte Schatzmeister Bernhard Kemper. Auch Präsident Michael A. Roth äußerte sich sorgenvoll: „Klar ist, dass wir über jeden Cent, den wir ausgeben, nachdenken.“

Da sich der Verein, der zum Bilanzstichtag am 30. Juni 2002 mit 4,8 Millionen Euro verschuldet war, zur Deckung des Etats für 2003/2004 nicht neu verschulden will und das Immobilien-Vermögen mit dem Valznerweihergelände (Wert: 4,1 Millionen Euro) nicht belastet werden soll, stehen die Spieler in der Pflicht, das durch die Kirch-Pleite entstandene Loch zu stopfen. In dieser Saison leisteten sie ihren Beitrag zur Sanierung, indem sie auf 50 Prozent ihrer Bundesliga-Erfolgsprämien verzichteten. Durch sportliche Erfolge in der Liga oder im DFB-Pokal können sie zusätzliches Geld einspielen, erklärte Kemper und machte unmissverständlich klar, „dass Spieler verkauft werden müssen, wenn die Mannschaft keinen Beitrag zur Schließung der Deckungslücke leistet“.

Üppige Transfererlöse kann der 1. FC Nürnberg aber kaum erwarten. US-Nationalspieler Anthony Sanneh (früher Hertha BSC) sollte vor Beginn dieser Saison verkauft werden, aber die geforderte Ablöse von angeblich 2,5 Millionen Euro wollte kein Klub bezahlen. Stürmertalent Cacau verlässt am Saisonende zudem ablösefrei den Verein.

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