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Sport: Gefahr aus allen Richtungen Die Eisbären spielen gegen ein variables Team

Berlin - „Das ist das Finale, das wir uns alle gewünscht haben“, sagte Eisbären-Angreifer Florian Busch vor dem ersten Spiel der Serie gegen die Kölner Haie am Sonntag (14.30 Uhr, live auf Servus TV).

Berlin - „Das ist das Finale, das wir uns alle gewünscht haben“, sagte Eisbären-Angreifer Florian Busch vor dem ersten Spiel der Serie gegen die Kölner Haie am Sonntag (14.30 Uhr, live auf Servus TV). Es ist eine klassische Konstellation: Der Titelverteidiger trifft auf den stärksten Herausforderer, die Mannschaft, die im vergangenen Jahr die größten Fortschritte gemacht hat und anders als die bisherigen Play-off-Gegner der Berliner ohne große Schwächen ist. „Die Hamburger haben schnell und körperbetont gespielt, die Krefelder eher technisch. Die Kölner sind eine Mischung aus beidem“, sagt Verteidiger Frank Hördler.

Mit dem Team, gegen das die Eisbären vor gut einem Jahr im Viertelfinale glatt gewannen, haben die Kölner nicht mehr viel gemein. Zumindest was die Leistungsfähigkeit angeht, hat Trainer Uwe Krupp doch den Stamm um die Nationalspieler Felix Schütz, Philip Gogulla und Moritz Müller zusammengehalten. Aber während die Konkurrenz im Sommer empfindliche Abgänge zu verkraften hatte, lagen die Kölner bei ihren teuren Verstärkungen goldrichtig. Daher verfügen sie nun über einen großen, vielfältig besetzten Kader. Während die Eisbären sich freuen, mit vier starken Angriffsreihen spielen zu können, weil sie gerade keine Ausfälle zu beklagen haben, muss Krupp meist überlegen, wen er auf die Tribüne setzt. Die Mischung aus verschiedenen Spielertypen – vom flinken Nathan Robinson über den cleveren Marco Sturm bis zum wuchtigen John Tripp – macht die Aufgabe für Hördler schwierig: „Man muss gegen jeden unterschiedlich verteidigen und immer aufpassen, denn alle sind wahnsinnig gefährlich.“

Ein großer Wurf gelang den Haien mit der Verpflichtung des schwedischen Verteidigers Andreas Holmqvist. Der 31-Jährige ist eine begehrte Rarität: ein Blueliner, ein Abwehrspieler, der scharf aus der Distanz schießen und das Überzahlspiel dirigieren kann. Beide Vorjahresfinalisten verloren vor der Saison ihre Blueliner – Richie Regehr von den Eisbären und der Mannheimer Chris Lee wechselten nach Schweden – und konnten die Lücke nicht füllen. Holmqvist schlug sensationell ein: Mit elf Toren und 39 Vorlagen war er Topscorer der Kölner in der Hauptrunde und wurde als „Spieler des Jahres“ ausgezeichnet. Und er ist nicht nur in Überzahl gefährlich: Mit präzisen Pässen aus der eigenen Zone kann er blitzschnelle Konter einleiten. Das bekamen die Eisbären bei ihrer 1:3-Heimniederlage im Januar zu spüren, als Holmqvist mit einem genialen Zuspiel den Treffer von Robinson vorbereitete – eines der schönsten Tore, die es in Berlin in dieser Saison zu sehen gab. Ein „wesentlicher Grund“ für den Qualitätssprung der Kölner seien Holmqvist und sein ebenfalls im Sommer verpflichteter Abwehrpartner Daniel Tjärnqvist, sagt Eisbären-Trainer Don Jackson, „bei ihren Pässen müssen wir ganz besonders aufpassen“.Jan Schröder

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