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Gegen Bremerhaven: Alba betreibt Wiedergutmachung

Zuletzt hatten die Basketballer von Alba Berlin drei Niederlagen in Folge eingefahren. Gegen Bremerhaven machten sie ihre Sache besser. Doch für die Spieler ist das lediglich ein "erster kleiner Schritt".

Nach knapp zwei Minuten war die Schmach von Bamberg bei vielen schon fast vergessen. Tadija Dragicevic hatte für Alba gegen die Eisbären Bremerhaven gerade per Dunking zum 9:0 getroffen, auch der vierte Angriff der Berliner Basketballer hatte zu einem Korberfolg geführt. Als in der folgenden Auszeit die Alba-Cheerleader in knappen Weihnachtsmann-Outfits zu den süßlichen Klängen von „Feliz Navidad“ über das Feld tanzten, waren beim zuletzt so geschundenen Alba-Anhang viele lächelnde Gesichter zu sehen.

Daran sollte sich am Sonntagabend nicht mehr viel ändern: Mit einem deutlichen 85:59 (52:33)-Sieg betrieben Albas Spieler Wiedergutmachung für die drei Bundesliga-Niederlagen in Folge, die sie sich zuletzt geleistet hatten, darunter das desaströse 52:103 in Bamberg am vergangenen Sonnabend. „Das war ein erster kleiner Schritt. Aber wir dürfen jetzt nicht zufrieden sein“, sagte Albas Center Yassin Idbihi. „Wir müssen das Spiel gegen Bamberg Schritt für Schritt vergessen machen.“

Von Beginn an zeigten die Berliner den Einsatz, die die Alba-Verantwortlichen gefordert hatten, der Tabellensechste aus Bremerhaven wurde in der Verteidigung konsequent unter Druck gesetzt. Schnell war Alba davongezogen, beim 14:1 wirkte Eisbären-Trainer Doug Spradley bereits bedient. Als Derrick Allen auch durch ein Foul nicht zu stoppen war und auf 23:10 für Alba erhöhte, baute sich der Berliner Power Forward vor dem Alba-Fanblock auf und deutete mit dem Zeigefinger in Richtung der Zuschauer – ganz als wolle er sagen: „Das mache ich alles nur für euch!“ Zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung der Berliner in der ersten Hälfte auf 23 Punkte an, zur Pause stand es immerhin noch 52:33.

Albas Trainer Luka Pavicevic wirkte trotzdem alles andere als entspannt. Kein Wunder, stand der Serbe doch in den vergangenen Tagen ganz besonders in der Kritik. Pavicevic sollte seine Stirn nicht ohne Grund in Falten gelegt haben: Bremerhaven erzielte die ersten zehn Punkte der zweiten Hälfte und kam auf 43:52 heran. Die alten Schwächen der Berliner – Probleme im Rebound, mangelnde Geduld und Kreativität im Angriff – waren den 9718 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof sofort wieder präsent. Es dauerte vier Minuten, bis Marko Marinovic per Dreipunktewurf Albas erste Punkte nach dem Seitenwechsel erzielte und die Berliner das Spiel wieder unter Kontrolle bekamen. Marinovic präsentierte sich mit einer Art Büßerfrisur: Der Serbe hatte sich vor dem Spiel die Haare – bis auf einen Schnauzbart – komplett abrasiert. Im Schlussviertel fanden die Berliner ihre Konzentration und Treffsicherheit wieder, auch Nachwuchsspieler Yoshiko Saibou, für den verletzten Hollis Price im Kader, kam noch zu einem Einsatz. Seine Einwechslung wurde von den Berliner Fans fast genauso heftig bejubelt wie Lucca Staiger, der fünf Dreipunktewürfe verwandelte und mit 15 Punkten eine neue persönliche Bestleistung in der Bundesliga aufstellte.

Luka Pavicevic zeigte sich zufrieden mit der Reaktion seiner Spieler: „Wir sind nicht in Panik verfallen, sondern waren sehr konzentriert und haben hart gespielt.“

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