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Sport: Gegen die Vergangenheit

Evgeni Pevnov trifft mit den Füchsen auf Tschechow.

Berlin - Anfang dieses Jahres hat sich für Evgeni Pevnov, den 23 Jahre alten Kreisläufer der Füchse Berlin, etwas Neues ergeben. Seit dem 12. Januar ist der gebürtige Usbeke aus Taschkent, der schon mit einem Jahr mit den Eltern über Russland nach Deutschland kam, nun auch offiziell Deutscher. Seinen russischen Pass hat er abgegeben. „Als Deutscher eröffnet sich mir eine neue sportlich Perspektive“, sagt Pevnov, „aber ich denke nun deswegen nicht ständig an die Nationalmannschaft.“ Gerade 23 Tage war er Deutscher, da durfte er im B-Nationalteam spielen, und bei den Füchsen, die am Sonntag in der Champions League auf Medwedi Tschechow treffen (17 Uhr, live bei Eurosport), hat er gute Chancen, den nächsten Schritt seiner Karriere zu machen.

Gegen Tschechow geht es darum, auf dem Weg ins Achtelfinale das nur einen Punkt besser platzierte Team aus Kielce zu überholen. In Tschechow spielte einst auch Konstantin Igrupolo, der zur neuen Saison vom FC Barcelona zu den Füchsen Berlin kam. „Ich kenne ihn aus der russischen Nationalmannschaft, er ist ein sehr guter Spieler und auch ein sehr angenehmer Mensch“, sagt Pevnov über den Linkshänder. Dass ihn trotz der neuen Staatsbürgerschaft das Thema Russland nicht loslässt, hat nicht nur mit Igrupolo zu tun.

Pevnovs Vater ist Generalsekretär des Russischen Handballverbandes. „Mich haben sogar Spieler aus Tschechow angerufen und gebeten, dass ich für sie in Berlin ein paar Besorgungen mache“, erzählt er. Pevnov weiß aber auch, was die Füchse erwartet: „Tschechow spielt die alte russische Schule, mit ständigen Kreuzungen und dann dem Pass auf den Kreisläufer. Andererseits müssen wir auf Sergej Shelmenko und Siarhei Harbok auf den Halbpositionen aufpassen.“ Generell schätzt Pevnov Medwedi auswärts als stärker ein, „weil deren Spieler zu Hause kaum die heiße Atmosphäre haben, die sie stark macht“.

Pevnovs Durchsetzungsvermögen und Treffsicherheit sind zuletzt viel besser geworden. Vielleicht hat das auch mit seinem Hobby, dem Paintball, zu tun. Dabei werden die Gegner mit Farbmunition beschossen; wer getroffen wird, scheidet aus. Auf dem Handballfeld hoffen die Füchse am Sonntag gegen Tschechow, dass sie nach 60 Minuten einen Treffer erzielt haben, um nicht auszuscheiden. Wetten würde Pevnov darauf aber nicht. Nicht weil er nicht daran glaubt, sondern weil er prinzipiell „absolut kein Zocker“ ist. Er vertraut lieber auf das eigene Können.

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