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Sport: Gegen Wind und Wetter

Alexander Cejka liegt beim Golf-Masters auf Platz zwei

Augusta (Tsp). Der Außenseiter Alexander Cejka hat auch nach der zweiten Runde beim US Masters der Golfprofis in Augusta/Georgia weiter gute Chancen auf den mit 1,08 Millionen Dollar dotierten Gesamtsieg. Der 33Jährige wiederholte am Karfreitag seine 70er-Auftaktrunde und schob sich mit 140 Schlägen gemeinsam mit dem zweimaligen Masters-Sieger José Maria Olazábal (Spanien) auf den zweiten Platz. Der Führende, Justin Rose aus England, benötigte bisher zwei Schläge weniger. Bernhard Langer, der nach der ersten Runde auf dem achten Platz gelegen hatte, fiel mit insgesamt 144 Schlägen auf den 14. Platz zurück, den er sich mit dem erst am zweiten Tag überzeugenden Weltranglistenersten Tiger Woods teilt.

Cejka strotzte nach seiner eindrucksvollen Vorstellung mit fünf Birdies und drei Bogeys auf einem der schönsten und schwierigsten Plätze der Welt vor Selbstvertrauen. „Ich habe getestet, morgens wie abends, mit Wind und ohne. Das hat sich ausgezahlt. Ich will das erste Major gewinnen“, sagte Cejka, der sich schon vor dem Turnier sehr optimistisch gezeigt hatte. Auch der Spielpartner von Cejka zeigte sich beeindruckt. „Er hat unglaublich gut geputtet“, sagte der 18-malige Major-Sieger Jack Nicklaus (USA).

Braun gebrannt von der Sonne seiner neuen Wahlheimat Boca Raton (Florida) und sichtbar durchtrainiert, will Cejka nach seinem schwachen Saisonstart mit nur zwei Top-15-Platzierungen endlich in den USA große Erfolge feiern. „Ich spiele und fühle mich auch im Kopf gut. Mal sehen was kommt“, sagte Cejka. Und auch Bernhard Langer, der das Masters 1985 und 1993 gewonnen hat, ist „immer noch hungrig auf den nächsten Erfolg“, wie er nach dem etwas unglücklichen Ende seiner 73er Runde meinte. „Mit dieser modernsten Technik im Material kann ich aber auch auf längeren Plätzen wieder um den Sieg mitspielen“, sagte der Ryder-Cup-Kapitän, der mit einem neuen Ball und einem neuartigen Driver mehr Länge in seinen Schlägen erreicht. „Mit den Schlägern von vor zehn Jahren wäre das unmöglich“, erklärte Langer seinen Aufschwung nach einer schwächeren Saison im vergangenen Jahr. Hinter dem 44-Jährigen, der zum 23. Mal in Folge beim Masters startet, liegen viele quälende Trainingsrunden und Tüfteleien am Schwung, die sich jetzt auszahlen.

Nach den schweren Gewittern und drehenden Winden am Donnerstag, die das Feld der 93 Starter durcheinander wirbelten, blieben die Wetterbedingungen am Freitag moderat und für alle Spieler gleich. Tiger Woods spielte sich nach dem misslungenen ersten Tag (75 Schläge) mit einer 69er Runde wieder in den Kreis der Favoriten zurück. Hatte der Weltranglistenerste am Donnerstag noch vor Wut über missratene Drives und Putts den Schläger in die Luft geschleudert, so jubelte er nach gelungenen Putts wie bei dem über elf Meter auf dem sechzehnten Grün . „Ich bin noch da. Von der Position kann ich wieder angreifen“, sagte der 28-Jährige, der den letzten seiner bislang acht Major-Siege 2002 verbuchte. Woods schaffte zum 121. Mal in Serie den Cut. Das ist für Titelverteidiger Mike Weir (Kanada) nicht mehr möglich, der sang- und klanglos wie auch Mitfavorit John Daly (USA), Vorwochensieger Adam Scott (Australien) oder der Däne Thomas Björn ausschied.

Am Ende des zweiten Tages standen aber weder Newcomer Cejka noch Superstar Woods im Mittelpunkt. Die bewegendsten Szenen spielten sich ab, als der 74-jährige Arnold Palmer zum letzten Mal beim Masters geputtet hatte. Golflegende Palmer, der das Masters insgesamt viermal gewonnen hat, verabschiedete sich nach seiner 50. Teilnahme unter Tränen und minutenlangem Beifall der 20 000 Zuschauer.

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