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Der Kapitän ist zurück. Sidney Crosby bejubelt eines seiner beiden Tore, die er bei seinem Comeback für Pittsburgh gegen die New York Islanders erzielte. Foto: AFP

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Sport: Geglänzt, getroffen und gesiegt

Nach einem Jahr Pause feiert Sidney Crosby ein sensationelles NHL-Comeback

Berlin - Als der Puck im Netz zappelte, schrie Sidney Crosby vor Glück. Dabei ist der 24 Jahre alte Kanadier sonst nicht als Eishockeyprofi bekannt, der seine Emotionen nach außen hin oft zeigt. Aber das Spiel vom Dienstag war eben ein ganz besonderes für den jungen Angreifer der Pittsburgh Penguins und sein erstes Tor somit auch: Mehr als zehn Monate Zwangspause, 320 Tage, waren endlich vorbei. Der Star der National Hockey League (NHL) war zurück auf dem Eis mit einem überwältigenden Comeback: 5:0 mit Pittsburgh gegen die New York Islanders gewonnen, zwei Treffer erzielte Crosby selbst, zwei bereitete er vor. „Ich war richtig aufgeregt und es leid, zu warten“, sagte Crosby. „Ich habe mich großartig gefühlt. Ich denke, meine Reaktion sagt alles.“

Schon nach sechs Spielminuten hatte der 24-Jährige seine Rückkehr nach zwei Gehirnerschütterungen mit seinem ersten NHL-Tor seit dem 28. Dezember gekrönt, 20 000 Zuschauer im Stadion waren begeistert. „Crosby, Crosby“ -Sprechchöre und tausende Schilder mit der Aufschrift „Sid“ begleiteten den emotionalen Moment. „Es war erstaunlich, viel mehr, als ich erwartet habe. Ich habe mich so lange darauf gefreut“, sagte Crosby.

Die Vancouver Sun feierte schon einen Monat vor Weihnachten „Sid-mas“. „Nummer 87 entfesselt“, schrieb der Ottawa Citizen. Crosby selbst tat sich schwer, seine Gefühle zu beschreiben. „Ich war gespannt, viele verschiedene Sachen sind mir durch den Kopf gegangen“, sagte er, „aber das Wichtigste war einfach die Freude, zu spielen. Kein Wunder, dass nach dem sensationellen Comeback fast alles von Crosby erwartet wird. Wozu Crosby in Bestform fähig ist, hatte er kurz vor den beiden Gehirnerschütterungen bewiesen: Zwischen dem 5. November und dem 28. Dezember im vergangenen Jahr brachte er es in 25 Spielen auf 50 Scorerpunkte.

Mindestens genauso wichtig wie das Offensivspektakel des Stars, der 2009 NHL-Meister mit Pittsburgh wurde und 2010 Olympiasieger mit Kanada, war seine Reaktion auf die ersten harten Checks seit Januar. Da hatte David Steckel ihn im Spiel zwischen den Washington Capitals und den Penguins mit einem Check in den Nacken gefoult. Crosby wurde dann am 5. Januar von Tampas Victor Hedman erneut hart gecheckt und hatte seitdem nicht mehr gespielt. „Du hörst, wie Sidney in die Bande gecheckt wird, und alle gucken sofort hin“, sagte sein Stürmerkollege Chris Kunitz. „Aber er hat es weggesteckt, weil es Teil des Spiels ist.“

Nach einem harten Check von Travis Hamonic ärgerte sich Crosby nicht über den Gegner, sondern über sich selbst. „Ich war ein ganz einfaches Ziel“, sagte er, „es wird mehr Checks geben, wahrscheinlich härtere. Dass ich sie gut weggesteckt habe, gibt mir Sicherheit.“ Tsp/sid

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