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Gegner der Füchse: THW Kiel: Die Klasse in Händen

Der wiedererstarkte THW Kiel empfängt am Dienstag die Füchse Berlin.

Berlin - Wenn es zuletzt einen Buhmann in der deutschen Handball-Nationalmannschaft gab, dann war es der Kieler Christian Zeitz. Ob bei der EM im Januar oder bei Olympia im August, dass enttäuschende Abschneiden wurde jedesmal zu großen Teilen mit seiner Person in Verbindung gebracht. Die Folge war der vorläufige Rausschmiss aus dem Nationalteam. Doch für Zeitz, den Linkshänder mit einer unglaublichen Wurfkraft, bedeutete das nur formell einen Abstieg. Beim THW Kiel blüht er regelrecht auf, seitdem dieser Albtraum für ihn vorbei ist. Und mit dem wiedererstarkten Zeitz findet auch der 14-malige Deutsche Meister zur gewohnten Dominanz zurück. Seit dem verpatzten Start in die Bundesliga-Saison in eigener Halle gegen Dormagen (28:28) hat der THW im Titelkampf und in der Champions League deutlich zugelegt. Es blieb der einzige Punktverlust.

„Ich hoffe dennoch, dass sich Kiel gegen uns anstrengen muss“, sagt Jörn- Uwe Lommel. Mit den Füchsen Berlin tritt er heute ab 20.15 Uhr in der Ostseehalle an. Zwar glauben etwa 95 Prozent der THW- Fans, die sich an einer Umfrage auf der Homepage der Kieler beteiligt haben, dass ihr Team erneut gewinnen wird, aber den Berlinern wird auch viel Respekt gezollt. Vor allem das 34:34 der Füchse beim HSV Hamburg, dem vermeintlich schärfsten Titelkonkurrenten des THW, hat Wirkung hinterlassen. „Das hat uns in Kiel sicherlich zugleich auch beliebt gemacht“, sagt Jörn-Uwe Lommel. Aber auch die Erinnerung an das Auswärtsspiel in Berlin in der vergangenen Saison ist noch ziemlich frisch, als erst drei Treffer von Viktor Szilagy das 27:26 praktisch in letzter Sekunde ermöglichten. Der Österreicher spielt nun zwar in Gummersbach, aber dankbar ist man ihm beim THW dafür immer noch. „Er hat den Kielern doch den einen Punkt Vorsprung in der Meisterschaft erhalten, damit wohl letztlich auch den Titel gesichert“, sagt Lommel.

Der Berliner Trainer erkennt aber auch an, dass dessen Wechsel „im Star-Aufgebot der Kieler nur wenig ins Gewicht fällt“. Torhüter Thierry Omeyer, der Welthandballer des Jahres Nikola Karabatic, Kim Andersson, Filip Jicha oder Vid Kavticnik, sie alle können gegen jeden Gegner ein Spiel entscheiden. Mit seinem neuen Trainer Alfred Gislason, der mit Lommel einst viereinhalb Jahre bei TuSEM Essen zusammen gespielt hat, ist der THW Kiel vor allem vor seinen 10 250 Fans nur äußerst schwer zu bezwingen. Die Anlaufschwierigkeiten, die nach der Ära von Erfolgscoach Zvonimir Serdarusic aufgetreten waren, sind überwunden. Auch bei Christian Zeitz, dessen einstigen Meisterschüler. Hartmut Moheit

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